Präsident Emmanuel Macron hat bei den Parlamentswahlen seine absolute Mehrheit verloren. Große Gewinner sind die Oppositionsparteien von ganz links und ganz rechts.
Dem vorläufigen Endergebnis zufolge verfügt der französische Staatspräsident Emmanuel Macron nach den Wahlen am Sonntag mit 245 von 577 Sitzen in der Nationalversammlung nur noch über eine sehr bescheidene relative Mehrheit. Das ist eine unerwartet schwere Schlappe für die bisherige Regierungskoalition, die unter dem Namen „Ensemble!“ mit der Hoffnung angetreten war, in der Nationalversammlung wieder eine absolute Mehrheit für den erst gerade wiedergewählten Präsidenten stellen zu können. Die absolute Mehrheit von 289 Sitzen wurde nicht erreicht. Jetzt stellt sich die Frage, ob Macrons in die Minderheit versetzte Regierung neue Koalitionspartner, beispielsweise bei den Konservativen, suchen muss. Das Ergebnis zwingt die bisherige Regierungsmehrheit zum Verhandeln. Am Wahlabend war die Regierungsmacht in der Schwebe.
Die großen Gewinner der Stichwahlen sind die Oppositionsparteien ganz links und ganz rechts. Der Vormarsch der linken Wahlallianz NUPES (Neue Ökologische und Soziale Volksunion) hat sich im Durchgang der Abgeordnetenwahl in Frankreich bestätigt. Die linke Wahlunion erzielte 131 Sitze im Parlament und wird damit stärkste Oppositionskraft.