Einspruch

Kontextualisieren wir Lueger! Und uns bitte auch

LUEGER DENKMAL
LUEGER DENKMAL(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Das Schlechte an der Übergangslösung zum Lueger-Denkmal: 100.000 Euro. Das Gute: Der historische Infantilismus hat nicht gesiegt.

Bisher sind die meisten Wienerinnen und Wiener wohl desinteressiert an ihm vorbeigegangen, auf ihren Alltagswegen rund um das Stubentor. Wer hat sich Gedanken gemacht über den alten Bronzemann, außer Touristen? Und außer den wenigen historisch Engagierten, die kritisierten, dass diese Statue einen Mann ehrt, der seine Wahlerfolge auch der Instrumentalisierung von rabiatem Antisemitismus verdankte.

Bald werden sie nun aufschauen, die Passanten – nicht zu Karl Lueger, sondern weit über ihn hinaus, bis in 13 Meter Höhe. So hoch (und 25 Meter lang) ist das riesige Holzgebilde, das sich ab Herbst vor der Statue ausbreiten wird. Das Künstler-Duo Nicole Six und Paul Petritsch zeigt in Form von 15 Umrissen, in wie vielen Formen – nicht nur auf diesem Platz – Wien bis heute seinem ehemaligen Bürgermeister huldigt. Die temporäre Installation wird bleiben, bis ab 2023 das endgültige, per Wettbewerb ermittelte Konzept umgesetzt wird.

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