Außenhandelsdefizit

Minus 2,15 Milliarden Euro: Negative Handelsbilanz im April ausgeweitet

Die Presse/Clemens Fabry
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Exporte stiegen vorläufigen Daten der Statistik Austria zufolge um 9,3 Prozent, Importe noch deutlicher um 15 Prozent.

Der internationale Warenaustausch Österreichs hat sich im April spürbar intensiviert. Vor allem der Import von Brennstoffen und Energie sei weiterhin stark gestiegen, teilte die Statistik Austria am Freitag mit. Unter dem Strich steht vorläufigen Daten zufolge ein Außenhandelsdefizit von 2,15 Milliarden Euro. Der Wert der Importe legte gegenüber dem Vorjahresmonat weitaus massiver zu (plus 15 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro) als jener der Exporte (plus 9,3 Prozent auf 15,25 Milliarden Euro).

"Beim Importhandel mit Brennstoffen und Energie fiel die Steigerung mit 143,6 Prozent besonders kräftig aus", betonte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Speziell bei den Gasimporten seien in der Periode Jänner bis April 2022 Preissteigerungen Treiber der Entwicklung gewesen: "Trotz einer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,2 Prozent geringeren Menge, stieg der Wert der Gasimporte um 262,7 Prozent."

Im Viermonatszeitraum Jänner bis April bilanzierte Österreich im Außenhandel mit einem Passivum von 6,48 Milliarden Euro, wie aus den vorläufigen Ergebnissen weiters hervorgeht. Damit hat sich der Fehlbetrag gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (2,9 Milliarden Euro) mehr als verdoppelt. Ausfuhren im Wert von 62,2 Milliarden Euro (plus 17 Prozent) standen heuer Einfuhren im Wert von 68,7 Milliarden Euro (plus 22,5 Prozent) gegenüber.

Deutschland ist Haupthandelspartner

Haupthandelspartner ist die Europäische Union und hier vor allem Deutschland. Im Warenaustausch mit der EU fuhr Österreich ein Defizit von 0,94 Milliarden Euro ein - das Volumen der Exporte dorthin erhöhte sich um 19,4 Prozent auf 43,24 Milliarden Euro, die Importe stiegen um 17,1 Prozent auf 44,18 Milliarden Euro.

Aus dem Außenhandel mit Nicht-EU-Ländern resultierte zwischen Jänner und April ein Passivum von 5,54 Milliarden Euro - bei Exporten im Wert von 18,95 Milliarden Euro (plus 11,9 Prozent) und Importen von 24,49 Milliarden Euro (plus 33,5 Prozent).

Das wertmäßige Handelsvolumen mit Russland ist im Berichtszeitraum importseitig um 215,5 Prozent auf 3,10 Milliarden Euro massiv gewachsen. "Das wichtigste Importgut war Gas", hielt die Statistik Austria fest. Parallel dazu gingen die Exporte um 2,3 Prozent auf 0,66 Milliarden Euro zurück. In die Russische Föderation geliefert worden seien hauptsächlich medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse.

Auch in die Ukraine, in die Russland im Februar einmarschierte, verkaufte Österreich vor allem Medizin- und Pharmaprodukte. Allerdings brach das gesamte Exportvolumen in das Land heuer bisher um 27,9 Prozent auf 0,15 Milliarden Euro ein. Die Importe stiegen um 2,3 Prozent auf 0,39 Milliarden Euro. "Die wichtigste Importgruppe war hierbei weiterhin Erze und Metallabfall", berichtete die Statistik Austria.

(APA)

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