Abkühlung

Wiener Grüne wollen Brunnen zum Baden zulassen

APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Partei stellte einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat. Die Stadt Wien hält von der Idee nur wenig.

Die hohen Temperaturen verlangen nach Abkühlung. Wenn es nach den Wiener Grünen geht, soll man diese „schnell und niederschwellig“ bei einem Bad in einem Brunnen erhalten. Sie haben aufgrund der Klimakrise und der Hitzewelle einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat eingebracht. Das berichtete der „ORF Wien“.

Die Partei argumentiert, dass das Baden in Brunnen in anderen europäischen Städten - wie zum Beispiel in Basel - möglich und auch sehr beliebt sei. Die Grünen fordern von der Stadtregierung etwa die Öffnung der Brunnen am Karls- und am Schwarzenbergplatz. „Auch wegen der Teuerungen bei den Freibadtickets haben wir uns entschieden, die Forderung zu stellen, dass die Brunnen in Wien im Sommer für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden sollen“, sagte Ömer Öztas, Jugendsprecher, Gemeinderats- und Landtagsabgeordneter der Grünen Wien zum „ORF".

Stadt Wien ist dagegen

Die Stadt müsste dafür Öztas zufolge einfach eine Erlaubnis erteilen. Denn bis jetzt ist es nicht gestattet, Brunnen zu betreten. „Das kostet die Stadt nichts und schafft weitere kostenlose Abkühlungsangebote, die gerade dringend gebraucht werden“, heißt es vonseiten der Partei. Die Stadtregierung kann dem Vorschlag allerdings nur wenig abgewinnen. Das Büro des zuständigen Umwelt- und Klimastadtrates Jürgen Czernohorszky (SPÖ) verwies auf die gesetzlich vorgegebene Badehygiene.

Außerdem müsse für eine öffentliche Nutzung ein ungefährlicher Zutritt gewährleistet sein. „Derzeit sind die bestehenden Anlagen nicht dafür vorgesehen bzw. es würden umfangreiche Nachbesserungen notwendig sein, um eine gefahrlose Nutzung zu gewährleisten. Eine Nachrüstung wäre auch aufgrund des oftmals bestehenden Denkmalschutzes schwer möglich“, hieß es vonseiten der Stadt.

Brunnen zum Baden zu öffnen, ist nicht die erste ungewöhnliche Abkühlungsidee der Wiener Grünen. Vor zwei Jahren wurde das Projekt „Gürtelfrische West“ realisiert, das allgemein als „Gürtel-Pool“ bekannt wurde. Für drei Wochen wurde im August 2020 die siebenspurige Querung beim Westbahnhof gesperrt und ein 33 Quadratmeter großer Pool aufgestellt. 

>>> Bericht im „ORF Wien"

Brunnenbaden

In der schweizer Stadt Basel hat das sogenannte Brunnenbaden Tradition. Die Brunnen werden dafür auch regelmäßig gereinigt. Selbsternannte Brunnenheizerinnen und -heizer sorgen mit einem mobilen Holzofen dafür, dass die Tradition auch im Winter gelebt werden kann.

(schev)

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