"Saustall": Spindelegger sieht keine Fehler im Außenamt

"Saustall": Spindelegger sieht keine Fehler im AußenamtAußenminister Michael Spindelegger (c) Bernhard J. Holzner
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"Botschaft in Paris war über die Reise nicht informiert", sagt Außenminister Michael Spindelegger. Er werden den Vorfall am Pariser Flughafen genau prüfen und lasse sich die Unterlagen kommen.

Außenminister Michael Spindelegger kann trotz der deftigen Kritik von seinem Parteifreund und Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (beide Volkspartei) an der österreichischen Botschaft in Paris ("Ein Saustall") kein fehlerhaftes Verhalten von Vertretern des Außenministeriums erkennen. Das erklärte Spindelegger am Mittwoch in einem Telefonat.

Spindelegger prüft Vorfall

Spindelegger hält sich derzeit im Sudan auf, wo am 9. Jänner in einem Referendum über eine mögliche Unabhängigkeit des Süden des Landes vom Norden entschieden wird. Österreich ist noch bis Jahresende als nicht-ständges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat vertreten, der sich intensiv mit den Entwicklungen im Sudan befasst.

Er habe sich alle Unterlagen zu dieser Angelegenheit kommen lassen, betonte Spindelegger. Die österreichische Vertretung in Frankreich sei über die Reise von Berlakovich nicht informiert gewesen. Daher habe es auch keine Möglichkeit für eine Hilfestellung gegeben. "Der Fehler liegt im Landwirtschaftsministerium".

Später kein Thema mehr

Auf die Frage, ob er mit seinem VP-Parteikollegen Berlakovich noch persönlich über dessen Vorwürfe reden werde, meinte Spindelegger zurückhaltend: "Wenn er das will ...". Allerdings sei er selbst derzeit im Sudan und Berlakovich in Cancun (Mexiko) beim Klimagipfel, fügte der Außenminister hinzu. Bis zum nächsten persönlichen Treffen, werde die Sache kein Thema mehr sein, vermutete der Außenminister.

Berlakovich hatte am Montag auf seinem Weg nach Cancunin Paris aufgrund einer Verspätung den Anschlussflug verpasst und hat laut einem Bericht der "Presse" die Contenance verloren haben. "Die österreichische Botschaft in Paris ist ein Saustall", tobte der Minister Berlakovich.

(APA/Red.)

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