Salzburger Festspiele

"Zauberflöte" als Gutenachtgeschichte

SALZBURGER FESTSPIELE 2022: FOTOPROBE ?DIE ZAUBERFL�TE?
SALZBURGER FESTSPIELE 2022: FOTOPROBE ?DIE ZAUBERFL�TE?APA/Barbara Gindl
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Lydia Steier hat ihre Salzburger Inszenierung der „Zauberflöte“ aus der Sicht der Knaben erfolgreich überarbeitet. Regula Mühlemann war der Star des Abends.

War es nicht schön, als Kind im Bett mit Gutenachtgeschichten in wundersame Welten zu entfliehen? Lydia Steiers „Zauberflöte“ ist eine Hommage an diese durch Smartphones und Serien bedrohte Tradition. Während der Ouvertüre erblickt man das Innere eines großbürgerlichen Hauses in Wien, die Familie wird beim Abendessen bedient. Die drei Kinder sind die drei Knaben, die Steier gemeinsam mit ihrem Großvater, einer dazu erfundenen Figur, die als Erzähler die Dialoge übernimmt, ins Zentrum des Geschehens setzt. Roland Koch klappt im Kinderzimmer ein großes Buch auf und erzählt den Kindern fortan kapitelweise die Geschichte der Zauberflöte.

Wie üblich in den besten Geschichten, verschwimmen Realität und Fantasie: Die Zofen werden zu den drei Damen, der exzentrische Kohlenhändler mit Mischa-Maisky-Frisur zum Monostatos, der Sohn des Fleischhauers zum Papageno. Nach der Premiere 2018 beklagte Antal Festetics in einem Gastkommentar in der „Presse“ diese Missachtung der gefiedert-bunten Papageno-Tradition. Das Publikum lachte diesmal aber beherzt, als Papageno mit zwei gerupften Vögeln auftrat; die Analogie funktioniert.

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