Bis zu 300 Migranten werden in Nickelsdorf täglich aufgegriffen. Sie kommen zu Fuß oder mit dem Auto über die österreichisch-ungarische Grenze. Ein „Presse"-Lokalaugeschein.
Zwei Soldaten am Grenzübergang Nickelsdorf tragen schweißtreibende Stichschutzwesten unter ihren neongelben Warnwesten, denn hier muss man mit allem rechnen. An jenem Mittwochvormittag wurde gerade ein Schlepper mit 19 Personen im Frachtraum geschnappt.
„In dem Moment, als der Kollege um das Fahrzeug gegangen ist, hat der Schlepper Panik bekommen, ist ausgestiegen, über die A4 drüber und Richtung Ungarn gelaufen. Es ist alles sofort gefunkt worden. Innerhalb von fünf Minuten konnte der Schlepper in Ungarn festgenommen werden“, sagt einer der beiden Soldaten. Die Schlepper würden immer radikaler und brutaler vorgehen. Mit diesem ist es heuer bereits der 157., der von den Beamten festgenommen wurde. Im Jahr 2021 waren es 169 – fast eine Verdoppelung zum Vorjahr 2020.