Gastkommentar

Kirche und Kunst sind nicht gleich

Peter Kufner
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VfGH-Erkenntnis. Eine Anmerkung zur österreichischen Verfassungskultur.

Ich bin ein unermüdlicher Opernbesucher. So manche Aufführung vertreibt mir die emotionalen Schatten, die mein Gemüt häufig verfinstern. Musik, vor allem wenn sie theatralisch ausgeführt ist, erlöst mich vom Leiden am rationalen Leben. Die Kunst bietet mir somit, was andere, vielleicht ernsthaftere, Menschen in der Religion finden, nämlich Erlösung (oder zumindest die Hoffnung darauf). Das habe ich bislang schamhaft verborgen. Aber nun getraue ich mich, es öffentlich zu bekennen, hat doch keine geringere Instanz als der VfGH verkündet, dass die vermeintlichen Unterschiede zwischen Kunst und Religion so groß nicht seien.

DER AUTOR

Alexander Somek (*1961), Professor für Rechtsphilosophie und juristische Methodenlehre an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Jüngste Veröffentlichungen: „Knowing What the Law Is“ (Oxford 2021), „Moral als Bosheit“ (Tübingen 2021).


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