Zwischentöne

Reminiszenzen früherer und Hoffnung auf kommende Taten

In Salzburg verströmt Riccardo Muti Weisheit, während die jugendliche Stürmerin Joana Mallwitz uns zu einem Aufbruch ins Ungewisse drängt.

Zu Mariä Himmelfahrt ballen sich bei den Festspielen die Ereignisse. Heuer konnte dank Ö1 die ganze Welt lauschen, als Joana Mallwitz ihre erste Mozart-Matinee leitete, während Riccardo Muti in seinem 51. Salzburger Jahr die Philharmoniker dirigierte. Hier die Zukunftshoffnung, da der Doyen, der seinen Konzerttermin zu Ferragosto quasi von Festspiellegende Herbert von Karajan geerbt hat. Mittlerweile spielen die Philharmoniker ihr Programm dreimal vor ausverkauftem Haus. Das sind offenbar die Festspiele, die das Publikum erwartet.

Es strömt sogar zu Programmfolgen, die jeder andere Dirigent als riskant fürchten müsste: Muti anno 2022 kann ein – allerdings leise endendes – Effektstück wie Tschaikowskys Sechste im ersten Teil spielen lassen, um nach einer späten, kargen Tondichtung von Franz Liszt den Prolog aus Arrigo Boitos „Mefistofele“ folgen zu lassen. Da endet das Konzert zwar tatsächlich fortissimo, aber mit einer Rarität. Die Philharmoniker, unterstützt von einer Hundertschaft an Sängern vom Staatsopern- und vom Salzburger Theaterkinderchor, untermalen den mächtigen Bass Ildar Abdrazakovs bei der Verkündigung seiner frechen Herausforderung Gottes.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.