Wiener Forscher haben mögliche Folgen eines großflächigen Internetausfalls untersucht. Die gute Nachricht: Strom- und Wasserversorgung sollten funktionieren. Bei der Kommunikation gäbe es aber massive Einschnitte.
Am Dienstag waren zahlreiche Websites der Polizei und des Innenministeriums stundenlang nicht erreichbar. Als Ursache wurde eine technische Störung genannt. Am 12. August wurde der oberösterreichische Motorenhersteller BRP-Rotax Opfer einer Cyberattacke. Der Betrieb musste unterbrochen werden. Nur wenige Tage vorher fielen mehrere Dienste des Internetriesen Google aus. Betroffen waren neben der bekannten Suchmaschine auch der Kartendienst Google Maps, das E-Mail-Service Gmail sowie das Videoportal YouTube. Ursache soll ein Problem mit einem Softwareupdate gewesen sein.
Ob technische Panne oder verbrecherischer Angriff: Diese Beispiele zeigen, wie schnell es gehen kann, dass online plötzlich nichts mehr geht. Welche Folgen ein (teilweiser oder totaler) Ausfall des Internets für Gesellschaft und Wirtschaft in Österreich hätte, interessierte ein Forschungsteam der Boku Wien und des Instituts für Technikfolgenabschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in den vergangenen zwei Jahren. Im Projekt „Isidor“ – der Name orientiert sich am 2019 von der römisch-katholischen Kirche zum Schutzpatron des Internets ernannten Isidor von Sevilla (560–636 n. Chr.) – befragten die Forscher u. a. Expertinnen und Experten, die sich mit kritischer Infrastruktur befassen. Außerdem erarbeiteten sie Modelle, die zeigen, welche Gefahren für die öffentliche Ordnung von dieser Bedrohung ausgehen und wie man ihnen begegnen kann, und sie führten gemeinsam mit dem Innenministerium im Mai eine Krisenmanagementübung durch – ein Forschungsprojekt als Beitrag zur Prävention also.