Energie

EnBW verkauft Teile der Netztochter

EnBW forciert Verkauf von zwei Minderheitspaketen an TransnetBW. Die staatliche KfW erhält ein Vorkaufsrecht.

Karlsruhe. Der deutsche Energiekonzern EnBW treibt seine Pläne für einen Teilverkauf der Stromnetztochter TransnetBW voran. Die EnBW hat die Prüfungsphase inzwischen abgeschlossen und startet nun die offizielle Marktansprache, teilte der Konzern am Freitag mit. Angeboten würden zwei separate Minderheitsanteile zu je 24,95 Prozent über eine noch zu gründende Zwischengesellschaft.

Mit der staatlichen KfW sei vereinbart worden, dass diese nicht direkt am Bieterverfahren teilnimmt. Sie soll ein Vorkaufsrecht auf einen der beiden Anteile erhalten, das sie nach Abschluss des Bieterverfahrens zu den dort ermittelten Marktkonditionen ausüben könne.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits im Juni unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, dass die KfW einen Einstieg erwägt. Ein Interesse wird auch der Allianz und dem US-Investor State Street nachgesagt. Die „Börsen-Zeitung“ hatte auch die Sparkassen in Baden-Württemberg unter der Führung der Stuttgarter SV Sparkassenversicherung ins Spiel gebracht. Die Versicherung erklärte am Freitag, seit Jahren auch in Stromnetzen investiert zu sein. Man betrachte Investitionsmöglichkeiten in Baden-Württemberg mit großer Aufmerksamkeit. Zu einzelnen Investitionsmöglichkeiten und Spekulationen wolle man sich aber nicht äußern.

EnBW will die Einnahmen für Wachstumsinvestitionen verwenden. Der Konzern will von 2021 bis 2025 rund zwölf Mrd. Euro investieren, davon etwa sechs Mrd. Euro in die Strom- und Gasnetze.

TransnetBW ist einer der vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland. An der ostdeutschen 50Hertz hat der Bund über die KfW bereits eine Beteiligung von 20 Prozent. Der Ausbau der Stromnetze gilt als ein entscheidender Punkt bei der Umstellung auf erneuerbare Energien. Er verlangt hohe Investitionen und hinkt den Planungen aktuell weit hinterher.

(APA/Reuters)

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