Krieg in der Ukraine

Fast ein Drittel der Ukrainer geflüchtet

Nicht alle Flüchtlinge verlassen die Ukraine. Dieses Bild einer Geburtstagsfeier eines ukrainischen Buben ist allerdings im Containerdorf auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin entstanden.
Nicht alle Flüchtlinge verlassen die Ukraine. Dieses Bild einer Geburtstagsfeier eines ukrainischen Buben ist allerdings im Containerdorf auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin entstanden.APA/AFP/CARSTEN KOALL
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Es sei die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg, mahnt die UN-Flüchtlingshilfe in Deutschland und macht auf die zerstörte Infrastruktur in ukrainischen Städten aufmerksam.

Seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar sind nach Angaben der Vereinten Nationen fast ein Drittel der 44 Millionen Einwohner der Ukraine aus ihrem Zuhause vertrieben. "Es ist die größte Fluchtbewegung seit Ende des Zweiten Weltkriegs", teilte die Flüchtlingshilfe (UNHCR) am Montag mit. Die Menschen stünden nun angesichts des ungewissen Fortgangs des Krieges sowie der Sorge vor dem Winter vor einer "enormen Herausforderung".

Nichts sei mehr so wie vor dem brutalen Überfall auf die Ukraine, sagte der Geschäftsführer der deutschen UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. "Die Menschen haben ihren Mut dennoch nie verloren – auch dank der Unterstützung und Solidarität der deutschen Zivilgesellschaft."

Menschen können Grundbedürfnisse nicht erfüllen

Durch massive Verwüstungen in Städten und Zerstörung der zivilen Infrastruktur können in der Ukraine jedoch weiter viele Menschen ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigen. Dazu gehört die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten. Der UNHCR ist den Angaben zufolge bereits seit den 1990er Jahren in der Ukraine und leistet vor Ort humanitäre Hilfe. Der UNHCR unterstütze die Behörden in den Nachbarländern der Ukraine bei der Registrierung von Neuankömmlingen. Dies erleichtere es, die am stärksten gefährdeten Gruppen und Personen mit besonderen Bedürfnissen zu identifizieren: unbegleitete Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und Personen, die von einer Vertreibung besonders bedroht sind.

Rund 90 Prozent der Geflüchteten in den vergangenen sechs Monaten sind laut UNO-Flüchtlingshilfe Frauen und Kinder. Um sie zu schützen, sei die Informationskampagne "stay safe" ins Leben gerufen worden, die über die Gefahren von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung aufkläre. Gleichzeitig würden in den Transitregionen sogenannte "Blue Dots" eingerichtet - sichere Räume, in denen Familien, Kinder und besonders gefährdete Geflüchtete für kurze Zeit Schutz und Hilfe erhalten.

Russlands Präsident Wladimir Putin nennt den Einmarsch einen militärischen Sondereinsatz. Der Westen hingegen spricht von einem brutalen Angriffskrieg und hat umfangreiche Sanktionen gegen Russland verhängt.

(APA/Reuters)

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