Sobald der Wind weht treten die gemessenen Celsius in den Hintergrund. Die so genannte "Windchill-Tabelle" kennt kein Erbarmen.
Auch wenn in den kommenden Tagen das Thermometer nicht gleich auf minus 20 Grad fällt, so verschärft doch der Wind die Wettersituation - vor allem in Wien. Sobald nämlich eine steife Brise weht, treten die gemessenen Celsius in den Hintergrund, dann ist die "gefühlte Temperatur" entscheidend.
Null Grad sind nicht null Grad. Zumindest dann nicht, wenn der Wind mit zehn km/h bläst. Sofort sinkt die gefühlte Temperatur auf minus drei Grad. Das ist nicht weiter schlimm, doch Vorsicht: Bei minus fünf Grad und 50 km/h ergibt die Rechnung der Unwetterzentrale Österreich bereits gefühlte minus 15 Grad.
Die sogenannte Windchill-Tabelle kennt kein Erbarmen: Minus 15 Grad ergeben bei 50 km/h Wind klirrende minus 29 Grad. Ab diesem Wert setzt sich der Mensch einem erhöhten Erfrierungsrisiko aus. Ungeschützte Hautpartien können dann innerhalb einer halben Stunde geschädigt werden.
Gesichtspartien sind besonders beim Skifahren oder sonstigen Outdoor-Betätigungen gefährdet. Eine längere Schussfahrt kann einem da schon zum Verhängnis werden. Minus 20 Grad und 60 km/h ergeben gefühlte minus 36 Grad - und da wird es für die Haut schon ab fünf Minuten brenzlig.
Dementsprechend leichtsinnsfrei sollten Tourengeher, Bergsteiger oder Skifahrer in extremen Höhen agieren. Minus 25 Grad und 70 km/h Wind lassen die gefühlte Quecksilbersäule auf minus 44 Grad sinken - dann reichen schon zwei Minuten, um sich irreparable Erfrierungen zuzuziehen.
(APA)