Als eine der originelleren Bands des britischen Post-Punk-Revivals begannen die Arctic Monkeys 2002 in Sheffield. Sie sind originell geblieben. „The Car“ heißt ihr siebtes Album.
Arctic Monkeys: „There'd Better Be A Mirrorball“. Die Discokugel ist ein ideales Einrichtungsstück für alle Räume, in denen sich Dramatisches zutragen soll, ihr deutscher Name ist zu sachlich. Mirrorball ist vielsagender: In dieser Kugel kann sich ein Ich in Bruchstücken spiegeln. So hat Taylor Swift ein selbstreflexives Lied „Mirrorball“ genannt und Neil Young ein ganzes Album, auf dem er sich u. a. als Ozean entdeckt. So weit geht Arctic-Monkeys-Sänger Alex Turner nicht in diesem schwermütigen Abschiedslied. Nach einem entrückten Vorspiel rufen heftige Schläge zum Ernst auf, auch im Weiteren diktiert der stolpernde Rhythmus die Situation, der sich der Sänger zu fügen hat. Unterstützt von in Trauer schwelgenden Streichern, tröstet er sich mit Rückblicksromantik, plädiert gegen Zynismus und lässt sich versichern, dass für ihn immer ein Spiegelball bereit stehe. Mit diesem schönen Song hat er sich selbst einen geschrieben.
Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter
(„Die Presse“) sowie Michaela Pichler und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4.
Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und www.fm4.ORF.at.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.09.2022)