Champions League

Salzburg will AC Milan mit Intensität und Pressing "wehtun"

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"Bullen" sind gegen Italiens Meister AC Milan zum CL-Start zuhause gefordert, Milan-Coach Pioli bekundete Respekt.

Der Fußball-Champions-League-Auftakt mit dem Heimspiel gegen den siebenfachen Titelträger AC Milan am Dienstag (21.00 Uhr/live Sky) ist für Salzburg "ein absoluter Feiertag". Coach Matthias Jaissle will in der mit 29.520 Zuschauern ausverkauften Arena "riesigem Namen und riesiger Qualität" äußerst "mutig und frech" begegnen, nur so sei Italiens Meister in Schach zu halten. "Ein Gegner, der ganz, ganz oben im Regal steht", meinte Jaissle voller Respekt.

Umgekehrt bedeute das nicht, dass man sich auch nur irgendwie verstecken werde. "Letztes Jahr ist es uns oft gelungen, die ganz Großen zu ärgern. Vielleicht ist das wieder möglich", meinte er im Rückblick auf Siege gegen den FC Sevilla, VfL Wolfsburg und OSC Lille, die letztlich zum erstmaligen Aufstieg einer österreichischen Mannschaft in die K.o.-Runde führten. Ein Unterfangen, das in der laufenden Saison in der Gruppe E mit Milan, Chelsea und Dinamo Zagreb aber zweifelsohne noch schwieriger wird.

Salzburgs Gegner AC Milan
Salzburgs Gegner AC MilanAPA

"Wir wissen sehr genau, gegen wen wir da spielen und welche Top-Leistung es braucht, um gegen den AC Milan bestehen zu können", erklärte Mittelfeldmann Nicolas Seiwald, dessen Truppe heuer nur eines von neun Pflichtspielen (gegen Sturm Graz) verlor und in der Liga ein Torverhältnis von 18:3 aufweist. Auch Seiwald setzt auf den intensiven Pressingfußball Marke Red Bull. "Mit unserer Intensität und unserem Pressing wollen wir ihnen wehtun", stellte der ÖFB-Teamkicker fest. Man werde "alles dafür tun, damit wir den italienischen Meister ärgern können".

Ähnlich sah es Routinier Andreas Ulmer. "Milan ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, nicht nur in der Offensive, sondern auch im defensiven Umschalten. Wir werden aber unsere Räume finden. Das erleben sie nicht so oft am Platz, da wollen wir sie überraschen", stellte der 36-jährige Kapitän fest und formulierte das Rezept für sein 21. CL-Gruppenspiel auch "auf gut Deutsch: nichts scheißen".

Jaissle muss seinen Matchplan wegen der Adduktoren-Blessur von Luka Sucic anpassen. "Der Muskel ist noch nicht so, wie wir uns das vorstellen", berichtete der Coach am Montag. Ein Einsatz des offensiven Mittelfeldakteurs sei "sehr, sehr fraglich, es wäre fast ein Wunder." Gut möglich, dass Jaissle dem 18-jährigen Dijon Kameri sein Vertrauen schenkt, der am Samstag beim 2:0 über die WSG Tirol erst sein Startelfdebüt in der Liga gab. "Er ist so gut drauf, wirkt sehr befreit", meinte Jaissle über den ÖFB-Nachwuchsteamspieler. Mit Fernando oder Maurits Kjaergaard kommen auch andere Spieler als Sucic-Ersatz in Frage.

Für Milan-Coach Stefano Pioli wird es kaum einen Unterschied machen, so oder so nimmt der Erfolgscoach das Duell nicht auf die leichte Schulter. "Es wird eine schwere Partie", erklärte der 56-Jährige, dessen Equipe 2022/23 noch ungeschlagen ist. "Ich habe drei, vier Spiele gesehen. Sie sind eine Mannschaft mit viel Tempo, spielen mit viel Intensität und sind im Angriff elektrisierend."

Zwar fehlt mit dem fast 41-jährigen Zlatan Ibrahimovic der wohl bekannteste Kicker noch länger mit einer Knie-Verletzung, Sorgen braucht man sich um den aktuellen Zweiten der Serie A aber keine machen. Dafür bürgen Namen wie Frankreichs Sturm-Routinier Olivier Giroud (35), Portugals dribbelstarker Offensivmann Rafael Leao (23), Mittelfeldlenker Sandro Tonali (22) oder der beim jüngsten 3:2-Derbysieg über Inter wieder starke französische Goalie Mike Maignan.

Pioli sah seine Truppe gegenüber dem enttäuschenden CL-Abschneiden in der Vorsaison klar verbessert. Damals endete die Königsklassenrückkehr nach acht Jahren in einer Gruppe mit Liverpool, Atletico Madrid und dem FC Porto mit Platz vier. "Wir sind dank unserer Erfahrung in der Champions League in der Vorsaison stark gewachsen", betonte Pioli.

(Redaktionelle Hinweise: Grafik-Nr. 1223-22, Format 88 x 90 mm)

gün/ttr

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