Festival in Linz

Ars Electronica: Planet B am Rand von Linz

(c) Florian Voggeneder
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Eine „Neuerfindung der Menschlichkeit“ fordert das Festival Ars Electronica im Mission Statement. Doch ihm fehlt der Mut zum Populären - und zur Auswahl: Die Flut an Arbeiten erinnert eher an eine Fachmesse für Computerkünstler.

Hier der „dämonische Wille“ des Menschen, dort der „Gegenwille der Natur“, der „Widerstand der Materie“: Kämpfe, die in „Triumphen der Menschheit“ münden, behandelte Stefan Zweig in seinem Roman „Magellan. Der Mann und seine Tat“ und in „Das erste Wort über den Ozean“ (aus den „Sternstunden der Menschheit“), wo er schildert, wie der US-Unternehmer Cyrus W. Field 1866 mittels Unterseekabel die Kontinente Europa und Amerika verband, sodass, so Zweig, „von diesem Augenblick an die Erde gleichsam einen einzigen Herzschlag“ hatte . . .

Welcher langjährige Besucher der Ars Electronica dachte bei diesen Passagen – zur Eröffnung mit viel Ausdruck gelesen von Karl Markovics – nicht an frühere Ausgaben des Festivals, an „Welcome To The Wired World“ 1995 etwa, als das damals neue Internet im Zentrum stand? Das Lob des Fortschritts durch Technologie war immer eine Grundtonart der Ars Electronica, doch die andere war die Mahnung vor den Gefahren der Technologien, anfangs vor allem in Hinsicht auf den Datenschutz, immer mehr und viel wichtiger aber auch auf die Zerstörung der Umwelt. Bei der heurigen Eröffnung predigte erst eine Stimme à la Greta Thunberg („Was glaubst du, Mensch? Human, what are you?“) diese Mahnung, dann Selina Neirok Leem, Umweltaktivistin und Künstlerin von den Marshall-Inseln.

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