Klimainitiative

Arnold Schwarzeneggers Frau für das Grüne

(c) Mirjam Reither
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Politik, NGOs, Wirtschaft. Monika Langthaler hat nichts ausgelassen, um für ihr Herzensthema, die Umwelt, zu kämpfen. Im Duo mit Arnie erreicht sie heute Milliarden.

Oh, jetzt ruft mich der Arnold an.“ Viel besser könnte ein Gespräch mit Monika Langthaler, nimmermüder Tausendsassa der heimischen Umweltbewegung, gar nicht beginnen. Schließlich ist der früheren Grün-Politikerin mit ihrer Zusammenarbeit mit Arnold Schwarzenegger der große Coup gelungen. 2,6 Milliarden Menschen weltweit erreichen die beiden mit ihrem „Austrian World Summit“ jedes Jahr, sie zeigen Lösungen in der Klimakrise auf, führen Menschen mit Ideen mit Geldgebern zusammen. Aber der Reihe nach.

Begonnen hat alles mit einem Buch. Mit 15 Jahren liest die gebürtige Niederösterreicherin „Im Anfang war der Wasserstoff“ von Hoimar von Ditfurth und ist gefesselt. „Seit diesem Moment fasziniert mich Umweltschutz. Ich wollte nur noch verstehen, wie ökologische Systeme funktionieren“, erzählt sie heute. Langthaler studiert technische Chemie in Wien, Umweltmanagement in London. Sie geht erst ans Ökologieinstitut, dann an die Boku, um mit erst 24 Jahren für die Grünen im Parlament zu landen. Zehn Jahre lang macht sie Oppositionsarbeit mit einem Thema, das sich heute zwar alle Parteien an die Fahnen heften, damals aber kaum jemand im Parlament am Schirm hatte. Doch Langthaler merkt rasch, dass sie „keine geborene Politikerin“ ist, und zieht weiter. Gemeinsam mit Christian Nohel gründet sie Brainbows, die erste ökologisch orientierte Unternehmensberatung im Land. Und das zu einer Zeit, als das Wort Nachhaltigkeit in Vorstandssitzungen noch Seltenheitswert hatte. Rasch wird klar: Da bewegt sich mehr als im Parlament. „Wenn man große Unternehmen davon überzeugt, die Weichen neu zu stellen, ist der Hebel ein anderer als in der Opposition“, sagt sie. Dass sich Konzernchefs nur mit Geld beeindrucken lassen, hält sie für einen Mythos. Viele wollten wirklich etwas bewegen. Oder hätten zumindest verstanden, besser früh auf den Zug aufzuspringen als nachzulaufen.

Dann kam das Jahr 2012 und eine weitere Zäsur stand an. Arnold Schwarzenegger ist gerade nicht mehr Gouverneur von Kalifornien und will eine globale Umweltorganisation gründen. Monika Langthaler fliegt nach Kopenhagen, um Schwarzenegger auf einer Europa-Visite abzupassen. „Vorbereitet wie für die Matura“ unterbreitet sie ihm ein ganzes Bündel an Vorschlägen. Am Ende sagt er nur: „Can you do it?“ – „Yes.“ – „Do it.“ Heute, zehn Jahre später, führt Langthaler die „Schwarzenegger Climate Initiative“. Alljährlicher Höhepunkt ist der Austrian World Summit, eine Art grünes Davos, das schon lang die Grenzen Österreichs sprengt. 2,6 Milliarden Menschen weltweit verfolgten den stets prominent besetzten Summit im heurigen Jahr. Die „größte Freude“ aber sei es, „Menschen mit Lösungen und Geldgeber zusammenzubringen“. Egal, ob am Ende in Kenia Häuser aus recyceltem Plastikabfall gebaut werden oder in Österreich Lärmschutzwände aus Schilf – wann immer die gewissenhafte Vielarbeiterin solche Erfolgsstorys erzählen kann, ist ihr Glück nicht zu übersehen. „Was soll ich sagen?“, meint sie. „Ich liebe meinen Job wie am ersten Tag.“

Das Voting für „Österreicher:innen des Jahres“ finden Sie unter: www.diepresse.com/austria22

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