Russland bereitet über Referenden den Anschluss der besetzten Gebiete in der Ostukraine vor. Damit droht der Krieg nun weiter zu eskalieren.
Es ist eine politische Flucht nach vorn, die der Kreml und seine Verbündeten nun antreten. Die Separatisten in der Ostukraine wollen ab kommenden Freitag Referenden über den Beitritt zu Russland abhalten. Das gaben Vertreter der „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk sowie der seit Februar von Russland eroberten Gebiete bekannt. Sollten diese besetzten Territorien in weiterer Folge tatsächlich von Russland in sein Staatsgebiet aufgenommen werden, hätte das weitreichende strategische und politische Konsequenzen. Denn ukrainische Gegenoffensiven zur Rückeroberung wären dann – aus Sicht Moskaus – ein direkter Angriff auf Russland. Damit würde sich aber auch Kreml-Chef Wladimir Putin selbst unter Zugzwang bringen: Es wäre für ihn nämlich nur schwer möglich, Gebiete, die er an Russland angeschlossen hat, dann wieder der Ukraine zu überlassen.
Damit engt er den eigenen Spielraum für Kompromisse ein. Eine Entscheidung könnte dann nur noch auf dem Schlachtfeld herbeigeführt werden. Die Zeichen stehen damit auf eine weitere militärische Eskalation.