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Die geheimen Prüfberichte der Wien Energie

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++ THEMENBILD ++ WIEN ENERGIEAPA/HELMUT FOHRINGER
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Ein volatiler Markt und vermehrte Börsengeschäfte: Seit Jahreswechsel ist das Überleben der Wien Energie nur durch Milliarden auf Pump gesichert. Die Banken streikten irgendwann.

Wien. Der 26. August 2022 war für die Wien Energie ein demütigender Tag. Sie musste den Bund um Geld bitten, weil sie nicht mehr liquide war. Das passierte in diesem Jahr nicht das erste Mal, wie die der „Presse“ vorliegenden Berichte zeigen. Sie sind die Erzählung eines verrückten Markts und einer sich zuziehenden Schlinge.

Schon im Winter 2021 wussten Trader: Auf dem Energiemarkt ist nichts, wie es war. An einzelnen Tagen schossen die Strompreise irrational hoch, um am nächsten Tag wieder zu fallen. Es gab Steigerungen um bis zu 1600 Prozent zum Vorjahr. Beim Risikokomitee der Wien Energie schrillten die Alarmglocken, weil die bei der Börse zu hinterlegenden Absicherungszahlungen (Margins) von Dezember 2020 auf Dezember 2021 von 25 auf 350 Mio. Euro gestiegen waren. Das machte sich auf den Konten der Wien Energie negativ bemerkbar. Und auch auf denen des Mutterkonzerns, der Wiener Stadtwerke. Denn ihre Firmen, zu denen auch Wiener Linien oder Bestattung gehören, bilden einen gemeinsamen Cashpool. Die Wien Energie war dort zu Jahresende schon knapp 500 Mio. Euro im Minus. Eine Tatsache, die die Stadtwerke unrund machte, da nun allen Liquiditätsprobleme drohten.

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