Energiesparen

Gasverbrauch in Deutschlands Haushalten sinkt deutlich

Pro Tag seien in der vergangenen Woche durchschnittlich 571 Gigawattstunden verbraucht worden und damit um 29 Prozent weniger als im Schnitt der gleichen Kalenderwochen im Zeitraum 2018 bis 2021, teilte die Bundesnetzagentur mit.

Erste Sparanstrengungen werden sichtbar: Die Haushalte und kleineren Firmen haben in der vergangenen Woche deutlich weniger Gas verbraucht als in vergleichbaren Vorjahreszeiträumen. Pro Tag seien im Schnitt 571 Gigawattstunden verbraucht worden und damit um 29 Prozent weniger als im Schnitt der gleichen Kalenderwochen im Zeitraum 2018 bis 2021, teilte die Bundesnetzagentur in Bonn mit.

Nicht einbezogen sind hierbei Deutschlands 40.000 größte Gasnutzer, also vor allem Industriefirmen. Behördenchef Klaus Müller begründete den gesunkenen Verbrauch mit dem zuletzt relativ warmen Wetter. Tatsächlich war die Temperatur mit 11,4 Grad in der vergangenen Woche höher als in den Vorjahren, wie eine Liste der Durchschnittstemperaturen in der 40. Kalenderwoche zeigt. 2018 lag der Wert bei 10,8 Grad und in den Jahren 2019 und 2021 bei 10,0 Grad. Nur 2020 war mit 12,0 Grad ein Ausreißer nach oben. Interessant ist daher der Vergleich zu der warmen Kalenderwoche 40 im Jahr 2020: Damals war der Verbrauch ebenfalls deutlich höher als in der diesjährigen Woche.

"Momentaufnahmen"

"Das sind alles Momentaufnahmen", sagte Bundesnetzagentur-Präsident Müller. "Wir können aber auch erste Sparanstrengungen sehen." Er betonte, dass weitere Anstrengungen nötig seien. "Wenn wir - auch wenn es wieder kälter wird - weiter mindestens 20 Prozent Gas sparen, können wir gut über den Winter kommen." Es komme jetzt "auf uns alle an". Müller appelliert schon seit langem an die Bürger, den individuellen Energieverbrauch zu überdenken und möglichst wenig Gas zu verbrauchen.

Wegen weggefallener russischer Gaslieferungen droht Deutschland in diesem Winter eine Mangellage, in der Energie für die Wirtschaft rationiert würde. Um das zu vermeiden, sollen die Firmen, Behörden und Haushalte ihren Verbrauch freiwillig senken. Zusätzlich bemüht sich Deutschland um zusätzliche Gaslieferanten. So bezieht Deutschland seit heute, Donnerstag, erstmals Gas aus Frankreich. Dazu wird die Mittel-Europäische Gasleitung benützt, über die bisher in der Gegenrichtung Gas transportiert wurde. Vorerst werden 31 Gigawattstunden (GWh) pro Tag geliefert, geplant sind bis zu 100 GWh täglich. Im Gegenzug liefert Deutschland Strom nach Frankreich.

Dessen ungeachtet gibt das deutsche Wirtschaftsministerium auf der Webseite energiewechsel.de Empfehlungen zum Gassparen. Als zentrale Bausteine für einen geringeren Gasverbrauch in Haushalten gelten niedrigere Raumtemperaturen, die Wartung von Heizungen, kürzere Duschzeiten und wassersparende Duschköpfe.

(APA)

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