Der slowakische Außenminister, Rastislav Káčer, weist Kritik an Russland-Sanktionen als „zynisch“ zurück.
Die Presse:Wie definieren Sie die Aufgabe der Slowakei im Zusammenhang mit der russischen Aggression gegen die Ukraine?
Rastislav Káčer: Für uns ist der Krieg in der Ukraine einfach zu definieren, ich würde sogar sagen „schwarz-weiß“. Wir wissen genau, wer der Aggressor und Verursacher aller Probleme ist und wer das Opfer. Der Aggressor ist Russland und das Opfer die Ukraine. Leider nicht nur die Ukraine. Denn dieser Krieg verursacht auch kollaterale Schäden, die wir alle in Europa und sogar global spüren. Das ist für uns nicht nur deshalb inakzeptabel, weil die Ukraine unser Nachbar ist und Russland alle Prinzipien der UN-Charta verletzt. Es ist nicht nur eine moralische, sondern auch eine Frage des strategischen Überlebens, denn die Staatsgrenzen der Slowakei beruhen auf denselben Prinzipien wie die der Ukraine. Wenn wir also zulassen, dass ein Nachbar dem anderen das Existenzrecht abspricht, seine Gebiete annektiert, seine Bürger umbringt und ihm sagt: „Du hast keine Rechte, weil du einmal zu uns gehört hast“, dann stellen wir auch unser eigenes Existenzrecht infrage.