Der ehemalige Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt, hat sich gegen den Krieg gestellt – und musste das Land verlassen. Große Teile der russisch-jüdischen Gemeinde sind nach Israel ausgewandert.
Die Presse: Jüngst fand Jom Kippur statt. Sie haben erstmals nach vielen Jahren außerhalb Ihrer Gemeinde in Moskau gefeiert. Wie haben Sie unter diesen Umständen diesen Feiertag erlebt?
Pinchas Goldschmidt: Wir haben unseren Kantor, und wir haben einen der besten Synagogenchöre weltweit. In Jerusalem wurde ich gefragt, an Jom Kippur in der alten Großen Synagoge zu sprechen, einer der Gäste war der Präsident Israels, Jitzhak Herzog. Es war sehr bewegend.