Soziale Interaktion

Viele lose Bekanntschaften machen glücklich

Eine Mischung aus flüchtigen und engen Kontakten ist besonders gut für das psychische Wohlbefinden.
Eine Mischung aus flüchtigen und engen Kontakten ist besonders gut für das psychische Wohlbefinden.(c) 2022 Getty Images
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Familie, Freunde, eine erfüllende Beziehung. Diese Sozialkontakte machen uns glücklich. Es kommt allerdings auf die Mischung an, zeigt eine neue Studie, auch Zufallsbegegnungen mit Fremden sind wichtig.

Wer mit den eigenen Liebsten, also engen Freunden, der eigenen Familie oder der besseren Hälfte regelmäßig sozial interagiert, gesunde und nährende Beziehungen pflegt, dem geht es gut. Einer neuen Studie zufolge, geht es aber jenen, die zusätzlich auch noch mit Fremden interagieren, noch besser.

„Die Menge an sozialer Interaktion ist einer der aussagekräftigsten Indikatoren für psychisches Wohlbefinden“, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin „PNAS“ veröffentlicht wurde. 

Ein diverses „Sozial-Portfolio“ 

Ein Forschungsteam aus Harvard fand anhand der Daten 50.000 Menschen aus über acht Ländern heraus, dass ein möglichst diverses „Sozial-Portfolio“ ein guter Garant für Zufriedenheit und Wohlbefinden ist. Eine Analyse der sozialen Netzwerke der Teilnehmenden zeigte, dass jene, die über eine höhere Anzahl loser Bekanntschaften verfügten, zufriedener waren. Dabei sei dezidiert nicht die Anzahl oder die Länge der jeweiligen Interaktionen ausschlaggebend gewesen, sondern eine möglichst breite Streuung der sozialen Kontakte.

Denn gerade lose Bekanntschaften würden ein oft mit Ressourcen und Informationen versorgen, die im eigenen engsten Kreise fehlen würden. „Ein diverses Sozial-Portfolio bedeutet einen umfassenderen Zugang zu den verschiedensten Ausformungen persönlicher Unterstützung“, liest man in der Studie.  Außerdem erlebe man durch vielseitigen Kontakt ein größeres emotionales Spektrum

Menschen, die aufgrund psychischer Probleme einen eher kleinen sozialen Zirkel frequentieren und sich zeitgleich als weniger zufrieden beschreiben, wurden in der Studie berücksichtigt. Auch sie hätten in Wochen, in denen sie mehr soziale Kontakte pflegten, ein größeres Wohlbefinden empfunden. Mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt zu treten sei, laut dem Forschungsteam, ein gleich großer Garant für Wohlbefinden, wie verheiratet zu sein.

(chrima)

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