Flugdaten veröffentlicht

Zweitreichster Mann der Welt verkauft Privatjet, weil er getrackt wurde

(c) IMAGO/IP3press (IMAGO/Vincent Isore)
  • Drucken

Weil der LVMH-Chef nicht wollte, dass seine Flugbewegungen verfolgt werden können, hat er seinen Privatjet verkauft. Von nun an miete er die Flugzeuge.

Die Privatjets von Superreichen sind in den vergangenen Monaten in das Visier zahlreicher Social-Media-Accounts geraten. Dabei wurden die Flugbewegungen getrackt und die entsprechenden Daten auf Twitter veröffentlicht.

Bernard Arnault, zweitreichster Mann der Welt und Chef des Luxusgüterkonzerns LVMH, hat seinen Privatjet nun verkauft, weil ihm die permanente Veröffentlichung seiner Flugreisen ein Dorn im Auge war. Auf Twitter waren Accounts wie „I Fly Bernard“ und „Bernard's Airplane“ entstanden, um die Flugzeuge französischer Milliardäre zu verfolgen und auf die von ihnen verursachte Umweltverschmutzung hinzuweisen.

Das Thema wurde im Sommer in Frankreich zu einem heißen Eisen, und einige Politiker schlugen vor, Privatjets zu verbieten oder zu besteuern. Einer der Twitter-Accounts beklagte die Tatsache, dass der LVMH-Jet nicht mehr in Frankreich registriert ist.  „Noch immer kein Wort von Bernard Arnault oder LVMH zum Thema Privatjets“, schrieb Bernard's Airplane am 10. September. „Also Bernard, versteckst du dich?“

„In der Tat, nach all diesen Geschichten haben wir das Flugzeug verkauft“, sagte Arnault im LVMH-eigenen Radiosender. „Das Ergebnis ist nun, dass niemand sehen kann, wohin ich fliege, weil ich Flugzeuge miete, wenn ich private Flugzeuge benutze.“

Nur Elon Musk ist reicher

Laut Bloomberg Billionaires Index verfügt Arnault über ein Nettovermögen von fast 133 Milliarden Dollar und hat damit Jeff Bezos von Amazon.com Inc. als zweitreichsten Mann der Welt abgelöst. Zu Arnaults LVMH-Gruppe gehören beispielsweise Hennessy Cognac, Moët & Chandon, Dom Pérignon, Christian Dior, Louis Vuitton, Bvlgari oder TAG Heuer. Sein Sohn, Antoine Arnault, verteidigte letzte Woche in einer Fernsehsendung die Nutzung von Privatjets. „Dieses Flugzeug ist ein Arbeitsmittel“, sagte er in der France 5-Sendung C à Vous. „Unsere Branche ist sehr wettbewerbsintensiv“, ein Privatflugzeug verschaffe den Führungskräften einen Vorteil im Rennen um neue Produkte oder Geschäfte. LVMH habe sein Flugzeug im Sommer verkauft.

In dem Radiointerview am Montag an der Seite seines Vaters sagte der jüngere Arnault, es gebe noch einen anderen Grund, die Reisen des Unternehmens geheim zu halten. „Es ist nicht sehr gut, dass unsere Konkurrenten wissen können, wo wir uns gerade befinden“, sagte er. „Das kann Ideen geben, es kann auch Hinweise geben, Anhaltspunkte.“

(Bloomberg)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.