Unfälle

Zahl der Verkehrstoten im ersten Halbjahr 2022 deutlich gestiegen

Die Presse
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Besonders hoch war heuer die Zahl der Verunglückten bei Radfahrern und Senioren. Hier wurde jeweils ein Höchststand seit 1992 verzeichnet.

Nach deutlichen Rückgängen in den ersten beiden Pandemie-Jahren ist die Zahl der Verkehrstoten im ersten Halbjahr 2022 wieder eklatant gestiegen. So starben bis 31. Juni österreichweit 191 Personen bei Verkehrsunfällen. Im Vergleich zu den ersten Halbjahren 2021 und 2020 entspricht das einer Zunahme von einem Viertel. Besonders hoch war die Zahl der bei Unfällen verletzen oder getöteten Seniorinnen und Senioren, berichtete die Statistik Austria am Freitag.

Österreichweit gab es in den ersten sechs Monaten 20.181 Verunglückte im Straßenverkehr, um 13,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2021. Bei den Fußgängerinnen und Fußgängern gab es 1447 Verletzte, um 16,8 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021. 26 Fußgänger wurden getötet. Hier gab es eine deutliche Steigerung zum Vorjahr, da waren es in den ersten sechs Monaten 15 getötete Fußgänger.

Höchststand bei verunglückten Radfahrern

Außerdem gab es heuer wieder einen neuen Höchststand bei verunglückten Radfahrenden. Bereits im Vorjahr war von Jänner bis Juni mit 4079 verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrern der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen erfasst worden. Diese Zahl stieg im ersten Halbjahr 2022 erneut um 19 Prozent auf 4847 Personen an. Im Vergleich zum Jahr 2019 erhöhte sie sich sogar um 45 Prozent.Besonders stark stieg die Zahl der mit einem E-Bike Verunglückten. Immer mehr Menschen sind auch mit solchen Rädern unterwegs. Im ersten Halbjahr 2022 verletzten sich 1442 E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer. Das sind um 45 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021. Im Jahr 2019 waren es im gleichen Zeitraum 524 gewesen, auf das heurige Jahre entspricht das einer Steigerung von 175 Prozent. Bei den Radfahrerinnen und Radfahrern ohne elektrischen Antrieb nahm die Zahl der Verunglückten von den ersten sechs Monaten 2021 auf 2022 um zehn Prozent zu.

Wie im Vorjahr verunglückten zwischen Jänner und Juni 2022 insgesamt 23 Radfahrende tödlich. Nur fünf der Getöteten trugen beim Unfall einen Radhelm. Die Helmquote lag unter den verletzten Radlern im Vergleich dazu mit 40 Prozent deutlich höher.

57 Senioren tödlich verunglückt

Noch nie seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1992 verunglückten in der ersten Jahreshälfte so viele Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr wie heuer. Insgesamt 2742 Personen ab 65 Jahren wurden bei Verkehrsunfällen verletzt. Das sind um 22 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode (2021: 2253 Verletzte). Die Zahl der getöteten Seniorinnen und Senioren erhöhte sich um 63 Prozent, 57 starben im ersten Halbjahr 2022, im Vorjahr waren es 35 Getötete.

Unter den insgesamt 191 Verkehrstoten im 1. Halbjahr 2022 waren sechs Kinder bis 14 Jahre, vier davon waren jünger als vier Jahre. In den vergangenen sieben Jahren lag dieser Wert nur 2019 mit acht tödlich verunglückten Kindern höher.

Im ersten Halbjahr 2022 gab es außerdem den höchsten Anteil an Alkoholunfällen in den vergangenen 30 Jahren. Acht Prozent aller Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden waren im ersten Halbjahr 2022 Alkoholunfälle. Im Bundesländervergleich verzeichnete den höchsten Anteil das Burgenland mit zwölf Prozent, gefolgt von der Steiermark und Vorarlberg mit je neun Prozent. Österreichweit starben 15 Personen bei Alkoholunfällen.

(APA)

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