Die „Causa Schmid“ passt perfekt in die rote Strategie. Pamela Rendi-Wagner soll mehr als Quasi-Kanzlerin denn als laute Oppositionschefin punkten.
Wien. Für die kommende Woche beantragt die SPÖ gemeinsam mit der FPÖ (aber ohne die Neos) eine Sondersitzung. Man will einen Antrag auf Neuwahlen stellen. Die Chancen auf Annahme sind natürlich gleich null, aber darum geht es nicht. Sondern darum, die passende Stimmung in der Bevölkerung aufzubauen. „Change“ lautet das internationale Schlagwort für eine Atmosphäre der Veränderung, des Wandels. „Zeit für Neues“ hieß das vor einigen Jahren in Österreich – nur waren die Plakate damals türkis.
Wobei die Art der Veränderung diesmal etwas anders konnotiert ist. Es geht der SPÖ nicht um die Ankündigung einer Disruption, einer großen linken Revolution oder Ähnlichem. Im Gegenteil, die Botschaft lautet eher: Sachlichkeit und Stabilität. Angesichts einer Regierungspartei, die arg ins Schlingern gerät, ist das aber freilich keine große Überraschung. Die ÖVP, so argumentiert die SPÖ, ist so mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar keine Zeit für die wirklich wichtigen Dinge, die großen Krisen hat. Die SPÖ dafür halt umso mehr.