Wandern hat Hochsaison, und die Wiener Hüttenwirte haben derzeit ganz besonders viel zu tun. Auch, weil es immer weniger von ihnen gibt. Die Arbeit ist hart, der Gewinn – wenn überhaupt – überschaubar. Trotzdem gibt es einige, die nicht aufgeben. Und andere, die den alten Hütten neues Leben einhauchen wollen.
Wie ein goldgelber Tunnel wirkt die holprige Schotterstraße. Auf dem Boden das bunte Laub, darüber bilden die Äste der Buchen und Eichen ein dichtes Dach. Nur wer genau hinsieht, merkt, dass sich die Blätter nur scheinbar berühren. Erst kurz vor dem Ankommen geben sie den Blick auf die alte Schutzhütte frei, die, recht klein und gedrungen und umringt von Wirtschaftsgebäuden, Wohnhaus und einem überwucherten Hühnergehege, auf der kleinen Lichtung steht.
„Es hat uns verzaubert“, erzählt Michaela Hudecova-Königshofer vom ersten Mal, als sie mit ihrem Mann hier oben war. Sie ist die neue Wirtin der Toiflhütte, die, gut versteckt, keine zwei Kilometer Luftlinie von Neuwaldegg in den Hügeln hinter der westlichen Wiener Stadtgrenze liegt.