Die Wirkung von Zinsanhebungen im Kampf gegen die Inflation stellt eine Studie vor der heutigen Zinsentscheidung der EZB nun in Frage.
Berlin/Frankfurt. Als Christine Lagarde im September die Anhebung der Zinsen um 0,75 Prozentpunkte ankündigte, war ihr ein Punkt wichtig. Dies sei nicht die Norm, stellte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) klar. Schließlich hatte die EZB die Zinsen nie zuvor auf einen Schlag so stark angehoben. Knapp sechs Wochen später könnte die Notenbank noch einmal im gleichen Umfang nachlegen. Das zumindest erwarten die meisten Ökonomen vor der heutigen Ratssitzung.
Um die Inflation zu bekämpfen, hat die EZB im Sommer ihre Nullzinspolitik beendet. Doch wie erfolgreich kann sie damit sein? Einer Studie zufolge kann sie die hohe Inflation mit steigenden Zinsen nur in begrenztem Umfang bekämpfen. „Gegen einen großen Teil der aktuellen Inflation ist die Geldpolitik derzeit machtlos“, heißt es aus einer Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln).