Maturavorbereitung

Gravierende Lücken im Bildungsangebot für ukrainische Schüler

Die NGO „Free People educational Hub" bietet ehrenamtlich Kurse für die zehnte und elfte Schulstufe an.
Die NGO „Free People educational Hub" bietet ehrenamtlich Kurse für die zehnte und elfte Schulstufe an.Die Presse
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90 Prozent der ukrainischen Schülerinnen und Schüler sind bereits im österreichischen Bildungssystem untergebracht. Es gibt jedoch massive Unterschiede bei den Altersgruppen. 16- bis 18-Jährigen fehlt es an Plätzen zur Vorbereitung auf die ukrainische Matura.

In Österreich gibt es zu wenig Bildungsangebote für ukrainische Schülerinnen und Schüler. Das kritisiert Bildungskoordinator Daniel Landau. 90 Prozent der ukrainischen schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen sind bereits im Schulsystem untergebracht, die Zahlen trügen aber, sagt Landau gegenüber „Wien heute“. Gerade bei den 16- bis 18-Jährigen fehle es an Vorbereitungsmöglichkeiten auf die ukrainische Online-Matura. So wurde etwa der Fall einer 16-Jährigen bekannt, die ihren Abschluss machen möchte, jedoch keinen Platz an einer österreichischen Schule finden konnte.

Rund 2000 ukrainische Jugendliche würden alleine im Raum Wien Maturavorbereitung benötigen, sagt Iryna Khama, Gründerin und Mitarbeiterin des „Free People educational Hub“. Die NGO bietet Kurse für die zehnte und elfte Schulstufe an, die den Weg für einen erfolgreichen hiesigen Schulabschluss ebnen sollen. Die Organisation ist der Nachfolger des „Ukrainischen Bildungszentrums Wien“, das nur bis August von der Stadt finanziell unterstützt wurde. Als Klassenraum dient dem „Education Hub“ ein ehemaliger Hörsaal an der alten WU. Die NGO hat diesen für 5000 Euro angemietet. Knapp 300 Jugendliche würden aktuell Übergangslehrgänge besuchen, sagt Bildungskoordinator Landau. Er wünscht sich hier mehr Angebote von der Regierung.

Gleichzeitig appelliert Landau aber auch an die Öffentlichkeit und an private Unterstützer. Es sei wichtig, die „Lücke zu schließen“ und vor allem auch einen ukrainischen Abschluss auf österreichischem Boden zu ermöglichen. Es gelte hoffentlich nur noch ein Jahr zu überbrücken, meint Landau. Auch finanziell wird es knapp. Die Mitarbeitenden im Education Hub arbeiten derzeit ehrenamtlich. „Ohne weitere Unterstützung wird es sehr schwierig“, hält die Gründerin Iryna Khama fest. Die Lehrkräfte würden schließlich nicht ewig ehrenamtlich arbeiten.

(vahe)

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