Der Maler Johann Zoffany war ab 1772 in Florenz und malte dort die Tribuna degli Uffizi. Viele dieser Kunstwerke befinden sich noch heute dort.
Geschichte

Wie sich das Museum ständig neu erfindet

Ab und zu werden globale Zeitenwenden ausgerufen. Dann denken wir nur an die Gegenwart und fürchten die Zukunft. Doch es gibt etwas, was die Verbindung zur Vergangenheit nicht abreißen lässt: Die Museen verhindern, dass wir im Heute stecken bleiben.

Handelt es sich bei dem Gemälde, das diesen Artikel illustriert, um die Darstellung eines Museums? Manches deutet darauf hin, auch wenn alles im Vergleich zu heute reichlich überladen wirkt. Man braucht nur Frauen hinzufügen und die Kleidung austauschen, dann unterscheidet sich das Gedränge nicht sehr von dem, das heute rund um die „Mona Lisa“ im Louvre herrscht.

Die versammelten Bewunderer waren damals wie heute Touristen, im 18. Jahrhundert waren es junge adelige Männer auf ihrer Grand Tour durch Europa. Ihr Bildungshunger wird hier demonstrativ zur Schau gestellt. Freilich wirkt der Raum, in dem sie sich befinden, doch eher wie die Privatgalerie eines Fürsten, der sie eingeladen hat und seinen Reichtum und seine Kunstsinnigkeit zur Schau stellt.

Beides ist richtig, es ist eine Privatsammlung, die zum Museum wurde. Der achteckige, von einer Kuppel gekrönte Raum heißt Tribuna und ist die Keimzelle eines Museums, das heute Millionen Besucher hat: die Uffizien in Florenz. Wie der Name sagt, waren es eigentlich Büros, das Gebäude wurde vom toskanischen Großherzog Cosimo I. de' Medici im 16. Jahrhundert in Auftrag gegeben und war sein Verwaltungszentrum. Hierher kamen die Florentiner, um ihren bürokratischen Kram zu erledigen, es war also von Anfang an ein öffentliches Gebäude.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.