Wintersport ohne Schnee

Stefan Kraft: Der Flug ins Grüne

Stefan Kraft springt durch den grünen Wald.
Stefan Kraft springt durch den grünen Wald.(c) IMAGO/ActionPictures (IMAGO)
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Skispringen ohne Schnee ist längst keine Fiktion mehr. Um im Live-TV zu bleiben, landen Stefan Kraft und Co jetzt beim Saisonstart in Wisla auf Matten. Das könnte richtungsweisend sein für den FIS-Weltcup. Aber Wehmut springt auch mit.

Es gab jahrelang an der ersten Frage zum Auftakt einer Skisprungsaison, aus Spaß, kein Umhinkommen. Weil der ehemalige FIS-Rennsportdirektor Walter Hofer immer neue Destinationen und Überlebenschancen der Nordischen Familie gesucht und gar plakativ ausgelobt hatte, war ihm mit dem traditionellen Begehr nach Hallen-Skispringen in Dubai oder der Landung im Amazonas-Becken grinsend der Redefluss genommen. Wer sich aber jetzt in Wisla umblickt, wo an diesem Wochenende eine XXL-Saison für Schanzen und Weitenjäger anhebt, findet diese Frage keineswegs mehr surreal: der Wintersportklassiker springt ohne Schnee ab und landet bei zweistelligen Plusgraden auf Matten.

Üblicherweise startet der Weltcup Ende November, 2022 ist alles nicht nur des Klimawandels anders. Vorrangig die nahe Fußball-WM hat Anteil am Frühstart der Skispringer, deren Saison mit Tournee, WM in Planica und Skifliegen (erstmals auch für Frauen) bis April hineinreichen wird. Wie es dann um Schnee in diversen Ausläufen bestellt sein wird, kann sich jeder schnell ausrechnen. Auf grünen Kunstmatten zu landen ist das eine, Ski womöglich im Rindenmulch zu stoppen, das andere.

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