15 Tote

Betrunkener soll Leuchtfeuerpistole in russischem Nachtclub abgefeuert haben

Ein betrunkener Mann soll eine Leuchtpistole inmitten der Tanzfläche abgefeuert haben. Ein Verdächtiger wurde den Behörden übergeben. Ob es sich um jenen Betrunkenen handelt, ist unklar.

Bei einem nächtlichen Brand in einer beliebten Bar der russischen Wolga-Stadt Kostroma sind nach Polizeiangaben mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer sei Samstagnacht ausgebrochen und erst nach fünfeinhalb Stunden gelöscht worden, zitierten russische Nachrichtenagenturen die örtlichen Behörden. Ausgelöst wurde es demnach vermutlich von einem Betrunkenen mit einer Leuchtpistole. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest.

Laut den örtlichen Rettungsdiensten brach das Feuer gegen 02.00 Uhr nachts (00.00 Uhr MEZ) in der beliebten Bar "Poligon" aus und breitete sich rasch in dem gesamten Gebäude aus. Erst um 07.30 Uhr war es demnach wieder gelöscht. Rund 250 Menschen konnten nach Behördenangaben rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, doch für mindestens 15 der Barbesucher kam jede Rettung zu spät.

Rettungskräfte berichteten der Nachrichtenagentur Tass, der Brand sei offenbar von einem Betrunkenen verursacht worden. "Er hielt sich mit einer Frau in der Bar auf, schenkte ihr Blumen und hielt dabei die ganze Zeit eine Leuchtpistole in der Hand", zitierte Tass einen Vertreter der Rettungsdienste. "Dann ging er auf die Tanzfläche und feuerte sie ab".

Verdächtiger festgenommen

Die Polizei nahm später einen Verdächtigen fest und übergab ihn nach eigenen Angaben den Ermittlungsbehörden. Ob es sich dabei um den Betrunkenen handelte, ging aus der Erklärung zunächst nicht hervor. Das Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen der in einem Vertriebszentrum untergebrachten Bar. Das gesamte Gebäude stand in Flammen, während Dutzende Feuerwehrleute gegen den Brand kämpften.

Insgesamt 50 Feuerwehrleute und 20 Löschfahrzeuge seien nötig gewesen, um den Brand zu löschen, sagte ein Feuerwehrmann im örtlichen Fernsehen. Nach seinen Angaben war die Lage wegen der Einsturzgefahr besonders schwierig.

Tagsüber ist das "Poligon" laut seiner Website eine traditionelle einfache Gaststätte, nachts verwandelt es sich in eine Tanzbar. Die Gaststätte wird demnach besonders gerne von Verkehrspolizisten besucht.

Kostroma liegt rund 300 Kilometer nordöstlich von Moskau am Zusammenfluss des gleichnamigen Flusses und der Wolga. Die rund 230.000 Einwohner zählende Stadt gehört zu den ältesten Städten Russlands und ist berühmt für ihre Klöster und ihre mittelalterliche Architektur.

(APA/DPA)

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