Im vom Krieg zerrütteten Syrien bricht eine neue Front auf. Nach Luftschlägen drohte der türkische Präsident Erdoğan mit einer Bodenoffensive gegen die kurdisch dominierte Selbstverwaltung.
Die Zeichen stehen auf Eskalation: „Der Einsatz ist nicht nur auf Luftschläge begrenzt“, drohte Recep Tayyip Erdoğan am Montag. „Verteidigungsministerium und Generalstab werden entscheiden, in welchem Ausmaß Landstreitkräfte an der Operation teilnehmen.“ Der Einsatz, von dem der türkische Präsident spricht, läuft seit dem Wochenende. Die türkische Luftwaffe startete massive Angriffe in Nordsyrien. Und türkische Artillerie nimmt das Grenzgebiet unter Beschuss. Dutzende Menschen, darunter auch Zivilisten, starben. Nordsyrische Einheiten feuerten Raketen zurück. Zwei Personen kamen ums Leben.
Erdoğans Drohung mit einer Bodenoffensive verschärfte die Lage noch weiter – in einem Gebiet, in dem internationale Mächte wie die USA, Russland und der Iran die Finger im Spiel haben. Eine massive türkische Militäroperation würde erneut zahlreiche Menschen in die Flucht treiben, so wie schon bei früheren Offensiven Ankaras.