Eugen Rochko

Wird Mastodon jetzt das neue Twitter?

Eugen Rochko, 29, kam mit elf Jahren nach Deutschland, lebt heute in Berlin. Sein Mastodon könnte das neue Twitter werden.
Eugen Rochko, 29, kam mit elf Jahren nach Deutschland, lebt heute in Berlin. Sein Mastodon könnte das neue Twitter werden.Eugen Rochko
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Das dezentrale Nachrichtennetzwerk Mastodon erlebt plötzlich, sechs Jahre nach seiner Gründung durch den Deutsch-Russen Eugen Rochko, einen erstaunlichen Zulauf. Schuld daran ist Elon Musk und sein Chaos auf Twitter.

Twitter hat sich verändert. Seit der reichste Mann der Welt, Elon Musk, Ende Oktober den Kurznachrichtendienst gekauft hat, rührt er dort kräftig um. Manche Ideen sind zumindest interessant oder nachvollziehbar; etwa, dass er Tweets künftig verkaufen will. Andere Vorhaben allerdings befremden, wie seine Einstellung zur Meinungsfreiheit. Musk nennt sich selbst einen „free speech absolutist“, er findet, jede und jeder solle auf Twitter sagen können, was er oder sie wolle. Dass in den vergangenen Wochen die Anzahl antisemitischer und rassistischer Tweets um 61 Prozent gestiegen ist und misogyne und homosexuellen- oder transgenderfeindliche Aussagen ebenso stark zugenommen haben, führt dazu, dass viele Nutzerinnen und Nutzer das 16 Jahre alte Netzwerk verlassen oder sich zumindest nach Alternativen umsehen.

Als eine solche Alternative entpuppt sich nun der Kurznachrichtendienst Mastodon, der schon 2016 vom Deutsch-Russen Eugen Rochko gegründet wurde. Der Software-Entwickler ist erst 29 Jahre alt, wurde in Russland geboren und kam als Elfjähriger mit seiner Familie nach Deutschland, lebt heute in Berlin. 2016 begann er, das Netzwerk Mastodon zu programmieren, und zwar bewusst als Gegenentwurf zu den großen, gewinnorientierten Plattformen des Silicon Valley. Benannt hat er das Netzwerk mit dem violetten Logo und einem „m“ in einer Sprechblase nach der gleichnamigen US-amerikanischen Heavy-Metal-Band aus Atlanta.

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