Teuerung

Hohe Mehrkosten für Haushalte 2023

Laut Durchblicker.at muss sich ein Durchschnittshaushalt auf jährliche Mehrkosten von 2800 Euro einstellen. Die Preise für Haushaltsenergie waren allein im Oktober um 50 Prozent höher als vor einem Jahr.

Eine Wiener Durchschnittsfamilie mit einem Kind müsse sich für nächstes Jahr auf Mehrkosten von rund 2800 Euro einstellen, rechnet das Vergleichsportal Durchblicker.at vor. Dabei seien Wohnungsmiete und Spritpreise noch nicht berücksichtigt. Beim Festnetz-Internettarif müsse man von einer Tariferhöhung um 36 Euro jährlich ausgehen und beim Handytarif um 30 Euro.

Aber auch bei den Versicherungen müssten die Konsumenten tiefer in die Tasche greifen: Schließlich würde die Autoversicherung mit einer Erhöhung um durchschnittlich 138 Euro zu Buche schlagen. Zudem würde sich die private Unfallversicherung um 34 Euro verteuern, der Rechtsschutz um 33 Euro und die Haushaltsversicherung um 18 Euro.

Die höchste Mehrbelastung werde es aber bei Energiepreisen geben: Für Strom seien Mehrkosten von 468 Euro einzurechnen und beim Gas trotz aller Preisdeckel bis zu 2115 Euro. Wer mit Fernwärme heize, komme vergleichsweise günstig davon, müsse sich aber auf eine um 540 Euro höhere Rechnung einstellen. Die Preise für Haushaltsenergie waren im Oktober um 50 Prozent höher als im Jahr davor, das geht aus dem von der Österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex hervor. Die Energiepreise lagen weiterhin auf Rekordniveau und waren die zentralen Treiber der Inflation. November-Zahlen deuten zumindest kurzfristig auf eine leichte Entspannung bei den Spritpreisen hin, auch bei den Pelletspreisen dürfte der Aufwärtstrend vorerst gestoppt sein.

Im Vergleich zum Vormonat September war Energie für Haushalte um 1,6 Prozent teurer. In die Großhandelsmärkte für Strom und Gas sei nach einem turbulenten Sommer wieder etwas Ruhe eingekehrt, so die Energieagentur. Das Preisniveau sei aber noch immer deutlich höher als vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs bzw. der Coronapandemie.

Gleichzeitig kündigten immer noch viele Anbieter weitere Preiserhöhungen an. „Hier scheinen die Preisverwerfungen der letzten Monate noch nicht vollständig an alle Kunden weitergegeben worden zu sein“, so Agenturchef Franz Angerer. Im Oktober haben sich Pellets und Gas im Vergleich zum Jahr davor am stärksten verteuert. Strom und Benzin wiesen die geringsten Steigerungen auf.

Die Preise für Superbenzin sind nach einem kurzen Abwärtstrend im September wieder leicht gestiegen. Sie waren im Oktober um 1,4 Prozent höher als im September. Im Vergleich zum Oktober vergangenen Jahres war Superbenzin um 27,5 Prozent teurer. Diesel hat sich stärker verteuert: Im Jahresvergleich stieg der Preis um 48,6 Prozent, im Monatsabstand um 4,6 Prozent. Treibstoffe sind die wichtigste Komponente im Energiepreisindex (EPI).

Gas und Pellets an der Spitze

Die Strompreise waren um rund ein Viertel (24,8%) höher als vor einem Jahr und wiesen damit den geringsten Anstieg aller Energieträger auf. Im Vergleich zum Vormonat September war Strom sogar um 6,8 Prozent billiger. Auf dem Endkundenmarkt habe es zwei gegenläufige Entwicklungen gegeben, so die Energieagentur. Zum einen werden Arbeitspreise von Bestandskundenverträgen weiterhin weitläufig erhöht. Zum anderen sorgen im Vergleich zum Sommer niedrigere Großhandelspreise für Entspannung bei Float-Tarifen und angebotenen Neukundentarifen. Gas wies mit einem Preisanstieg von 119Prozent die zweithöchste Steigerungsrate nach Pellets (plus 163,4%) im Jahresvergleich aus. Fernwärme kostete um 61,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

(APA)

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