Tempo

Tägliches Eilen kann die Lebensdauer erhöhen

Regelmäßiges Eilen über den Zebrastreifen könnte schon die Lebensdauer maximieren.
Regelmäßiges Eilen über den Zebrastreifen könnte schon die Lebensdauer maximieren.(c) IMAGO/Rolf Poss
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Wer drei Minuten täglich von A nach B hetzt - sei es zum Bus oder dem Kind hinterher - senkt das Risiko eines vorzeitigen Todes. Das besagt eine britische Studie.

Drei Minuten pro Tag mit Elan zu bewältigen, könnte einen erheblichen Einfluss auf die Lebensdauer haben. Zumindest, wenn man einer im Fachjournal „Natur Medicine“ veröffentlichten Studie glaubt. Das Risiko eines vorzeitigen Todes werde dadurch um 40 Prozent gesenkt, ist dort zu lesen. Sei es das Laufen zur Bim, das Eilen in den zweiten Stock oder das kurze Fangenspielen mit den Kindern. Das ganze gilt selbst dann, wenn man sich abseits dessen gar nicht bewegt. 

Damit reiht sich das Forschungsergebnis in eine wachsende Anzahl wissenschaftlicher Belege ein, die allesamt besagen, ein aktiverer Lebensstil abseits sämtlicher Geräte und Fitness-Abos, zahlt sich aus. Schon 2006 kam eine Studie zu dem Ergebnis, eine körperliche Betätigung von dreißig Minuten pro Woche senkt das Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben. Vergangenes Jahr war in der Fachzeitschrift „Jama Internal Medicine“ zu lesen, dass Menschen, die sich gelegentlich intensiv sportlich betätigen, ein um 17 Prozent geringeres Risiko hatten, vorzeitig zu sterben, als jene Menschen, die sich in gleichem Umfang, aber gemäßigterem Tempo bewegten.

Herzfrequenz und Atmung

Denn die Erhöhung der Herzfrequenz und Atmung wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und findet nur dann statt, wenn bestimmte Bewegung „intensiver“, also etwa schneller, durchgeführt werden. Man müsse dafür aber keinen Sport betreiben. „Wenn wir ehrlich sind, reagieren die meisten Menschen allergisch auf das Wort ,Sport'“, sagte Emmanuel Stamatakis, Professor für körperliche Aktivität und Gesundheit an der Universität Sydney und Leiter der neuen Studie gegenüber der „Washington Post“. Man habe sich deshalb über die Auswirkungen von Aktivitäten, abseits von Sport, Gedanken gemacht. Bewegungen, die ohnehin Teil des Alltags sind.

Für die Ergebnisse machte sich das Forschungsteam die umfangreiche Datenbank der britischen Biobank zu Nutzen, die Gesundheitsdaten von Hunderttausenden Britinnen und Briten sammelt, die nach ihrer Aufnahme eine Woche lang einen Beschleunigungsmesser tragen. Die Aufzeichnungen jener, die angaben nie Sport zu betreiben, wurden für die Auswertung herangezogen. Die täglichen Aktivitäten wurden dann bis ins kleinste Detail - samt ihrer Intensität - analysiert.

Kurze Bewegungsimpulse von Bedeutung

Den Studienergebnissen zufolge sind kurze Bewegungsimpulse, etwa zum Zug laufen oder das Kleinkind einzufangen, für die Sterblichkeit im Erwachsenenalter von Bedeutung. Im Schnitt dauert ein solcher Impuls eine Minute, bei drei voneinander getrennten Bewegungsschüben pro Tag, sinkt das Sterberisiko um 40 Prozent, verglichen mit jenen Menschen, die nie von A nach B hetzen.

Um die eigenen Aktivitäten zu „intensivieren“, solle man sie derart rasch ausführen, dass eine Unterhaltung durch die schnelle Atmung unmöglich erscheint, so der Rat des Studienleiters. Dieses Maß an Atemlosigkeit soll drei bis vier Mal am Tag anvisiert werden. Auch wenn die Studie einen Zusammenhang zwischen schnellen Bewegungsschüben und der Lebenserwartung deutlich macht, so kann sie nicht beantworten, warum die Intensität von Bewegungen derart wichtig ist. Es gibt zudem sehr wohl Studien, die die Relevanz von gemäßigter Bewegung für unsere Gesundheit unterstreichen.

(evdin)

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