Literatur

Das schwarze Herz der Silbertanne

Isabella Feimer besticht mit ihren klaren gewaltigen Bildern.
Isabella Feimer besticht mit ihren klaren gewaltigen Bildern.Manfredo Weihs
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Isabella Feimer wandelt in ihrem Buch „Frieda“ entlang biografischer Spuren ihrer Großmutter.

Frieda spricht nicht mehr, Frieda liegt in einem Bett einer Pflegeeinrichtung. Ihr einziger menschlicher Kontakt ist der professionelle mit Schwester Ida, die ihr hin und wieder ein paar Löffel Pudding einflößt und die Decke glatt streicht. Diesen sanften Druck spürt Frieda, das ist die letzte Art von Berührung, die für sie noch übrig geblieben ist. Besuch kommt keiner.

Ihr Körper liegt da und schmerzt an unterschiedlichen Stellen, er ist das Konkrete in Idas Leben, das ganz sicher bleiben wird, bis zum Ende. Ihr Hirn arbeitet aber noch, die Erinnerung an ihre Jugend in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, an ihre Freundin Grete, ihre früh verstorbene Mutter, ihren gewalttätigen und übergriffigen Vater, der mit fünf Kindern allein zurückblieb, ihren späteren Verlobten und Ehemann Ferdinand, der als ein anderer aus dem Krieg zurückkam, ist wach und lebhaft. Da war auch noch eine Tochter, Brigitte, aber diese bleibt schemenhaft und gewinnt nur als Kleinkind Kontur.

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