Archäologie

Mit der Schamanin zurück in die heile Urzeit?

Buch: „Das Rätsel der Schamanin“
Buch: „Das Rätsel der Schamanin“Landesmuseum Halle
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Mithilfe von Grabbeigaben, Löchern in Zähnen und deformierten Wirbeln deuten Forscher ein 9000 Jahre altes Skelett. Ein neues Buch leitet daraus ein Plädoyer gegen Christentum und Aufklärung ab. Versuch einer Kritik.

„Wir sind Radio-Schamanen im Elektrokult“, sang die Hamburger Band Abwärts 1980: Nicht einmal der Punk, der sich als Gegenbewegung zu den Hippies verstand, wollte auf die Beschwörung der Schamanen verzichten. Die Jim Morrison 1969 in seinem „Shaman's Blues“ so zusammengefasst hat: „The whole world's a saviour, who could ever ask for more?“ Die ganze Welt als Erlöserin (respektive als zu Erlösende): Solche holistischen Fantasien haben heute wieder Hochkonjunktur. Eine gute Zeit also für ein Buch, das den Mythos der alles heilenden Schamanen erst kritisch behandelt – und dann wieder aufwärmt, doch davon später.

Zunächst erzählen der Archäologe Harald Meller und der Historiker Kai Michel in „Das Rätsel der Schamanin“ die spannende Geschichte eine Fundes: 1934 wurden im Kurpark von Bad Dürrenberg, einer Stadt im heutigen Sachsen-Anhalt, Menschenknochen ausgegraben, dazu vermutliche Grabbeigaben wie Muschelschalen, das Gehörn eines Rehbocks, durchlochte Tierzähne.

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