Film

"The Banshees of Inisherin": Gut Freund, hau endlich ab!

Ein Freund bleibt immer Freund – oder? Martin McDonaghs bittersüßer Schwank „The Banshees of Inisherin“ zeigt, wie eine Männerbeziehung in die Brüche geht. Dazu ein Gespräch mit dem Regisseur und mit Schauspieler Brendan Gleeson. Im Kino.

„Ich mag dich einfach nicht mehr.“ Harte Worte! Härter, sie hören zu müssen. Zumal von einem guten alten Freund, mit dem man schon so manchen bierseligen Beislabend verbracht hat. Kein Wunder also, dass Pádraic (Colin Farrell) es zunächst nicht fassen kann, als sein langjähriger Plauderpartner und Trinkkumpan Colm (Brendan Gleeson) ihn eines schönen Tages mit ebendiesem Satz von dannen schickt. Und sich einfach wegsetzt, sobald der Ex-Haberer sich zu ihm an den Tresen gesellt. So mir nichts, dir nichts soll ihre Freundschaft Geschichte sein – ohne ersichtlichen Grund? Das kann, darf doch nicht wahr sein!

Viel mehr braucht es nicht, um das tragikomische Drama von Martin McDonaghs „The Banshees of Inisherin“ in Gang zu setzen. Der britisch-irische Film- und Theatermacher versteht sich darauf, Mücken zu dramaturgischen Elefanten zu machen: In seinem oscarnominierten Moralstück „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ reichte das stumme J'accuse der titelgebenden Plakatwände, um eine ganze US-Kleinstadt in Aufruhr zu versetzen. McDonaghs jüngster, 2022 in Venedig uraufgeführter Film macht nun den plötzlichen Bruch einer Männerbeziehung zum Ausgangspunkt eines existenzialistischen Schwanks, an dem auch Samuel Beckett seine Freude gehabt hätte.

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