Radiolegende Ernst Grissemann ist gestorben

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Man nannte den Vater von Christoph Grissemann ob seiner markanten Stimme auch „The Voice“. Er war erster Ö3-Chef und späterer Hörfunkintendant.

Während den jüngeren Radiohörern vor allem die Stimme von Kabarettist und FM4-Moderator Christoph Grissemann bekannt ist, haben die älteren die seines Vaters im Kopf: Sie hatte einen so markanten Klang, dass Ernst Grissemann auch ehrfürchtig „The Voice“ genannt wurde. Sein Sohn, oftmals nach ihm gefragt, meinte einmal: „Er verleiht mit seiner Stimme dem Ereignis eine Würde, wo es normalerweise keine Würde gibt“.

Er baute Ö3 auf und prägte Ö1

Zu hören war diese Stimme im Radio erstmals 1954. Der Tiroler begann beim französischen Besatzungssender, ein Jahr später wurde er vom ORF übernommen. Dort machte er Karriere als Sprecher, Moderator, Kommentator, Unterhalter und Gestalter. 1967 holte ihn Gerd Bacher nach Wien und vertraute ihm den Aufbau des Unterhaltungsradios an. In kurzer Zeit baute Grissemann mit seinem Team Ö3 auf - und war damit äußerst erfolgreich. Er moderierte auch TV-Übertragungen: das Neujahrskonzert genauso wie den Songcontest.

Von 1979 bis 1990 wurde Grissemann mehrfach zum Hörfunkintendanten des ORF bestellt. Dabei prägte er auch den Kultursender Ö1 mit seiner Stimme und Gestaltung. Ab 1990 war er Tiroler Landesintendant, vier Jahre später legte er seine leitenden Funktionen im ORF zurück, widmete sich der kreativen Arbeit.

Ernst Grissemann ist wenige Wochen vor seinem 89. Geburtstag verstorben. Bis zuletzt sei er als Sprecher, Moderator und Theaterschauspieler aktiv gewesen, teilten seine Söhne Stefan und Christoph Grissemann mit. 

(red.)

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