USA

Der Bürgerkrieg der Republikaner

Kevin McCarthy (Mitte, vorne) wollte erneut sein Glück erzwingen.
Kevin McCarthy (Mitte, vorne) wollte erneut sein Glück erzwingen.(c) REUTERS (JON CHERRY)
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Am Jahrestag des Sturms auf das Kapitol kamen die Abgeordneten erneut zur Abstimmungs-Farce zusammen. Der Kontrast zu Präsident Biden könnte nicht größer sein.

Am zweiten Jahrestag des Sturms auf das Kapitol läutete Zeremonienmeisterin Cheryl Johnson im Repräsentantenhaus die 435 Abgeordneten, die seit Tagen auf ihre Angelobung warten, zum zwölften Wahlgang für das Votum des „Speaker“ zusammen. Mehr Versuche, einen Vorsitzenden zu bestimmen, hatte es zuletzt 1860 gegeben – am Vorabend des amerikanischen Bürgerkriegs, als einander Parlamentarier der Nord- und Südstaaten feindlich gegenüberstanden. Diesmal verläuft die Front indes zwischen den Fraktionen und Grüppchen der zerrütteten Republikaner, der Grand Old Party.

Kevin McCarthy wollte erneut sein Glück erzwingen. Und wie in den Tagen zuvor ging der republikanische Fraktionsführer sowohl im zwölften als auch im darauf folgenden 13. Wahlgang als großer Verlierer aus dem Saal. Dennoch kam im Laufe des Freitags Bewegung in die Sache. So konnte McCarthy bis Freitagabend einen Großteil der bisher rund 20 rebellischen Abgeordneten auf seine Seite ziehen. Im 13. Wahlgang fehlten ihm somit nur mehr vier Stimmen auf die notwendigen 218 Stimmen, um gewählt zu werden. Der 14. Wahlgang wurde in der Folge auf Freitagabend Ostküstenzeit verlegt und fand somit in Europa in der Nacht auf Samstag statt. Im Vorfeld erklärte McCarthy zuversichtlich, dass er die erforderlichen Stimmen für die Wahl beisammen habe.

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