Fahndung

Festnahme mit Schussabgabe nach versuchtem Mord in Linz

Die Frau wurde in ein Spital gebracht. Der 41-jährige mutmaßliche Täter wurde mittlerweile unter Schussabgabe gefasst. Davor zog der Flüchtige eine Spur der Verwüstung durch Linz und Leonding.

Nach einer mutmaßlichen Messerattacke auf seine 42-jährige Ehefrau Montagfrüh hat ein 41-Jähriger bis zur dramatischen Festnahme mit mehreren Schussabgaben eine Spur mit mehreren Verletzten und Autounfällen von Linz nach Leonding gezogen. Eine Polizistin und ein Polizist seien schwer verletzt worden, informierte die Landespolizeidirektion OÖ am Nachmittag. Der Verdächtige sei laut Staatsanwaltschaftssprecherin Ulrike Breiteneder einschlägig vorbestraft.

Vermutlich aus Eifersucht dürfte der Iraker (mit rechtmäßigem Aufenthalt) am Montag gegen 6.40 Uhr in der Wohnung der 42-jährigen Rumänin dieser in Rücken und Bauch gestochen haben. Sie selbst konnte noch die Polizei rufen, bevor sie ins Spital gebracht und operiert wurde. Sie befinde sich nicht in Lebensgefahr, so Breiteneder.

Wenige Stunden nach der Messerattacke erschien der 41-Jährige dann an der Arbeitsstätte der Frau und habe dort laut Landespolizeidirektor Andreas Pilsl seinen vermeintlichen Nebenbuhler mit zwei Messern bedroht. Anschließenden flüchtete der Iraker stadtauswärts Richtung Leonding und verursachte zwei Verkehrsunfälle.

Polizei bitte um Mithilfe

Zuerst raste er bei einer Unterführung, als er die Straßenkontrollen im Rahmen der Alarmfahndung sah, "frontal in zwei junge Beamte", berichtete Pilsl. Die 21-jährige Polizistin und der 26-jährige Polizist wurden dabei schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittle wegen des Verdachts des Mordversuchs.

An dem Unfallort raubte der Mann dem Polizisten dessen Sturmgewehr und zwang damit einen Autofahrer, ihm den Wagen zu überlassen. Die verletzte Polizistin gab noch einen Schuss ab, doch der Verdächtige raste davon, bis er wenige Kilometer weiter den nächsten Unfall baute, gab Pilsl die Chronologie wieder.

Erneut versuchte er von einem Lenker ein Fluchtauto - einen weißen Kastenwagen - zu erzwingen. Dabei soll er einen Schuss abgegeben haben. Polizisten gelang es dann aber, den Mann festzunehmen. Auch die Beamten gaben fünf bis sechs Schüsse ab. Verletzt wurde niemand.

Verdächtiger ist kein Unbekannter

In einer ersten, kurzen Einvernahme habe der Mann "jegliche Tathandlung von sich gewiesen", meinte Breiteneder. Für die Justiz ist der Verdächtige kein Unbekannter. Er habe laut Staatsanwaltschaft bereits eine teilbedingte Haftstrafe verbüßt. Aktuell lebt er nicht mehr in der Wohnung bei seiner Frau, da eine Wegweisung bestehe.

Berichte, wonach Montagmorgen ein elfjähriges Mädchen, wahrscheinlich die Tochter der 42-jährigen Rumänin, während der Attacke in der Wohnung war, konnte Bereitender weder bestätigen noch dementieren. Vermutlich werde man auch im Fall des Messerangriffs wegen Mordversuchs Ermittlungen einleiten.

"Die Polizistinnen und Polizisten haben rasch, konsequent und hochprofessionell gehandelt. Dadurch konnte nicht nur der brutale Straftäter festgenommen, sondern auch eine Gefahr für die in Linz lebenden Menschen abgewendet werden", reagierte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) auf die Tat.

(APA)

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