Klimaprotest

Störwelle: "Letzte Generation" blockiert Schüttelstraße in Wien an zwei Stellen

APA/FLORIAN WIESER
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Eine Aktion auf der Ostautobahn wurde von der Polizei vereitelt. Die Bewegung kritisierte, dass auch Menschen, die nicht an der Aktion beteiligt waren, festgenommen wurden.

Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation" haben Donnerstagfrüh ihre Protestwelle fortgesetzt. Diesmal blockierten sie die Schüttelstraße in Wien-Leopoldstadt an zwei Stellen. Geplant war laut deren Sprecher Florian Wagner, auch den Verkehr auf der Ostautobahn lahmzulegen und sich danach dort auf die Fahrbahn zu kleben. Dieser Versuch wurde jedoch von der Polizei vereitelt. Denn die Beamten erwarteten die Protestierenden am Aktionsort mit einem großen Polizeiaufgebot.

"Menschen, die gar nicht in Aktion gegangen sind, wurden festgenommen", kritisierten die Klimademonstranten der "Letzten Generation" auf Twitter. Offenbar wurde eine Journalistin des Onlinemediums „Die Chefredaktion“, die die Aktion begleitete, festgenommen. Die Polizei betonte jedoch, dass sie formell nicht festgenommen, sondern angehalten wurde. Presseausweis hatte sie keinen mit. Nachdem sich bei der Anhaltung herausgestellt hatte, dass sie Journalistin ist, wurde die junge Frau unverzüglich entlassen, hieß es seitens der Polizei.

APA/FLORIAN WIESER

Beamte in Zivil hatten die Aktivistinnen und Aktivisten, die sich auf die Autobahnabfahrt kleben wollten, bereits erwartet. Als diese sich am Treppelweg umzogen, wurden sie bereits von den Polizisten erkannt und festgenommen. Verstärkung in Uniform war binnen kurzer Zeit an Ort und Stelle. "Diese Repression wird uns nicht stoppen", versicherte die Bewegung.

Neun Festnahmen

An zwei weitere Stellen gelang es ihnen, sich auch auf der Straße festzukleben. Durch die Aktion kam es zu Staus im Frühverkehr, laut ÖAMTC gab es auch auf Ausweichstrecken Verzögerungen. Kurz vor 9.00 Uhr hatte die Polizei die meisten Klimademonstrierenden bereits von der Straße gelöst. Neun Personen wurden festgenommen.

In einem Video der Bewegung meldet sich auch die Schauspielerin Valerie Huber zu Wort, die insbesondere durch die Netflix-Serie "Kitz“ und den Film „Klammer - Chasing the Line“ Bekanntheit erlangte. „Ich finde es unglaublich, was sich die trauen“, sagte sie über die Protestierenden. „Am liebsten würde ich mich auch beim nächsten Mal mit ihnen festkleben, aber natürlich braucht das sehr viel Mut“, meint die 27-Jährige.

Letzte Woche kündigte die Bewegung an, eine Welle an Störaktionen in der Bundeshauptstadt durchzuführen. Donnerstag war Tag vier. Am Mittwoch klebten sie sich am äußeren Gürtel beim Westbahnhof und den inneren Gürtel auf dem Europaplatz fest. Dabei wurden sie auch von einem Mann attackiert. Wie ein Twitter-Video der „Letzten Generation“ zeigt, tritt er auf einen der Aktivisten ein. Die Polizei erstattete vorerst gegen unbekannte Täter Anzeige wegen Körperverletzung.

Am Dienstag blockierten sie den Praterstern und wurden dabei von rund 40 renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützt. Begonnen hat die „Störwelle“ am Montag, wo die Aktivistinnen und Aktivisten sich an Straßen vor Wiener Schulen klebten. Bei allen Aktionen kam es bisher zu umfangreichen Verkehrsbehinderungen.

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(APA/Red.)

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