Großhandel

Deutsche Großhandelspreise schwächen sich weiter ab

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Im Dezember erhöhten sich die Preise um 12,8 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im November und im Oktober war noch jeweils ein stärkerer Anstieg festgestellt worden.

Der Preisauftrieb im Großhandel in Deutschland hat sich Ende 2022 im Jahresvergleich weiter abgeschwächt. Im Dezember erhöhten sich die Preise um 12,8 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im November (plus 14,9 Prozent) und im Oktober (plus 17,4 Prozent) war noch jeweils ein stärkerer Anstieg innerhalb eines Jahres festgestellt worden.

Gegenüber dem Vormonat November fielen die Großhandelspreise im Dezember 2022 um 1,6 Prozent. Einen stärkeren Rückgang zum Vormonat habe es zuletzt im Dezember 2008 mit minus 3,1 Prozent gegeben, teilte die Behörde mit.

Großes Plus bei Mineralölerzeugnissen

Im Schnitt des vergangenen Jahres stiegen die Großhandelspreise gegenüber dem Vorjahr um 18,8 Prozent, angetrieben vor allem von teureren Mineralölerzeugnissen (plus 50,1 Prozent). Auch im Großhandel mit chemischen Erzeugnissen (plus 37,7 Prozent), mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (plus 32,9 Prozent) sowie mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten (plus 32,6 Prozent) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (plus 21,7 Prozent) stiegen die Preise im Jahresdurchschnitt erheblich. Der bisherige Höhepunkt im Jahresabstand wurde im April mit einem Plus von 23,8 Prozent erreicht - die stärkste Zunahme seit Einführung der Statistik 1962.

Im Dezember trieben wie schon in den Vormonaten vor allem Rohstoffe und Vorprodukte die Großhandelspreise im Vorjahresvergleich in die Höhe. Den größten Einfluss hatte den Angaben zufolge der Preisanstieg von Mineralölerzeugnissen (plus 22,8 Prozent).

Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch im Euroraum insgesamt ist der Preisauftrieb seit Monaten sehr hoch.

(APA)

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