Kollektivvertrag

Privatkrankenanstalten: Arbeitnehmer drohen mit Streik

Die Presse (Clemens Fabry)
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Das bis dato letzte Angebot der Arbeitgeber vor Weihnachten liege "weit weg" von den Vorstellungen der Arbeitnehmer, so vida-Verhandlungsleiter Harald Steer.

In den österreichischen Privatkrankenanstalten drohen Streiks. Bei einer Betriebsrätekonferenz am Mittwoch wurden sowohl die Forderungen nach einem Einkommensplus in Höhe von 500 Euro sowie höheren Einstiegslöhnen bestätigt als auch ein Beschluss zur Beantragung einer Streikfreigabe beim ÖGB gefasst, berichtete die Gewerkschaft vida in einer Aussendung am Donnerstag. Dies sei ein "notwendiger Schritt", da die KV-Verhandlungen zuletzt ins Stocken geraten waren.

Das bis dato letzte Angebot der Arbeitgeber vor Weihnachten liege "weit weg" von den Vorstellungen der Arbeitnehmer, so vida-Verhandlungsleiter Harald Steer, der auf die steigenden Rechnungen für Kredite, Mieten, Energie und Lebensmittel verwies. Zwar hätten die Arbeitgeber beim Einstiegslohn die Minimalforderung von 2000 Euro brutto angenommen, es müssten aber angesichts weiter rasant steigender Verbraucherpreise auch die restlichen Gehälter deutlich angehoben werden.

Steer führt Befragungen unter Beschäftigten in der Mehrheit der Häuser vor Weihnachten ins Treffen. Dabei hätten sich über 90 Prozent für diese Maßnahmen ausgesprochen. Das sei ein "klarer Auftrag".

Bis dato gebe es von Seiten der Arbeitgeber nicht einmal einen weiteren Verhandlungstermin. "Die Arbeitgebervertreter haben den Ernst der Lage offenbar noch nicht erkannt, von der Lebensrealität der MitarbeiterInnen in Zeiten der Teuerung gar nicht zu reden", schließt Steer. Vom Kollektivvertrag Privatkrankenanstalten seien österreichweit 10.000 Beschäftigte betroffen.

Verband der Privatkrankenanstalten "verwundert" 

Der Verband der Privatkrankenanstalten hatte sich zuletzt "verwundert" über die Ankündigung der Gewerkschaft gezeigt, bei einer Betriebsrätekonferenz über das weitere Vorgehen in den Kollektivvertragsverhandlungen beraten zu wollen. Schließlich habe man ein "attraktives Angebot" vorgelegt, hieß es.

(APA)

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