Studie

Kuchen im Büro: Mit Vorsicht zu genießen

IMAGO/The Picture Pantry
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Ob an Geburtstagen, zu Jubiläumsfeiern oder einfach nur, weil er gut schmeckt: Kuchen in die Arbeit mitzunehmen, ist nichts Ungewöhnliches. Gerade deshalb kann er zum Verhängnis werden.

Wer Geburtstag hat, nimmt einen Kuchen mit ins Büro. Wer ein Praktikum beendet hat, nimmt einen Kuchen mit ins Büro. Und wer Zeit gefunden hat, um zu backen? Richtig, nimmt ein Stück Kuchen mit ins Büro. Eine Geste, die grundsätzlich nett gemeint ist. Aber wie so oft, gilt es auch hier zu beachten: Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Denn der süße Genuss hat einen bitteren Beigeschmack.

Zumindest sehen das britische Büroangestellte so, die für eine Studie im International Journal of Workplace Health Management, zu ihrer Haltung gegenüber „Bürokuchen“ befragt wurden. Es dürfte sich um die erste Befragung dieser Art handeln. Und doch hat sie ihre Berechtigung, denn was viele nicht beachten: Ein Kuchen wird mitgebracht, um gegessen zu werden. Dieser Anspruch, und die soziale Interaktion - das Beisammenstehen und Gratulieren mit den Kollegen, die Lobeshymnen zum flaumigen Teig und der Beifall - können viel Druck auslösen.

Wie man es macht, macht man es falsch?

Diese Erwartungshaltung macht es zwei Drittel der Beschäftigten schwer, abzulehnen. Selbst dann, wenn sie keinen Hunger oder gerade gegessen haben. Personen, die Gewicht verlieren möchten, leiden besonders darunter: Fast ein Drittel behauptet sogar, dass der „Office Cake“ dazu beiträgt, an Körpergewicht zuzulegen. Mehr als die Hälfte findet es schwieriger, sich an eine Diät zu halten und fast 40 Prozent fühlen sich dadurch gehemmt, gesund am Arbeitsplatz zu essen.

Es sei grundsätzlich nicht schlecht, auch mal ein Stück Kuchen zu essen, doch die Dosis macht das Gift. So sind auch 95 Prozent der Überzeugung, dass die ideale Regelmäßigkeit für Bürotorte einmal pro Woche oder weniger sei. Auch nur einmal im Monat einen Kuchen im Büro vorzufinden, stoßt auf Beliebtheit. 

„Wir werden auch durch das Essverhalten unserer Umgebung beeinflusst. Mitarbeiter verbringen viel Zeit im Büro, sodass sich die Gesundheit verbessern könnte, wenn weniger zuckerhaltige Lebensmittel am Arbeitsplatz zur Verfügung gäbe“, sagt Gesundheitstrainerin Lou Walker von der Chester University.

Aus den Augen, aus dem Sinn

Es ginge zwar nicht darum, Kuchen zu verbannen, sondern einen offenen Diskurs darüber zu führen, sagt sie weiter. Arbeitgeber sollten sich danach erkundigen, wie oft Kuchen im Büro wirklich erwünscht ist. Und die Rahmung „besonders“ gestalten - wirklich nur zu Anlässen, auf Anfrage und ohne ihn offen auf einen Tisch in die Raummitte zu stellen.

„Der Arbeitsplatz spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Fettleibigkeit und anderen Stoffwechselerkrankungen, die mit dem Zuckerkonsum zusammenhängen. Diese Forschung legt nahe, dass es ratsam wäre, ein Gespräch darüber zu beginnen. Und Kuchen zu einem gelegentlichen Leckerbissen zu machen, anstatt Teil des Büroalltags“, sagt Walker. 

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