Kein Klub, kein Geld, kein Landesrat: Niederösterreich ist schwieriges Terrain für die Grünen, heuer droht zudem der Fall auf Platz fünf. Szenen eines Wahlkampf-Auswärtsspiels zwischen Playstation und eisigem Wiener Wind.
Die Umweltbewegung und Niederösterreich, das ist der erfolgreiche Protest gegen das AKW Zwentendorf, das ist der Widerstand in der Hainburger Au, kurzum: eine ziemlich fundamentale Angelegenheit für die Grünen.
Wer jedoch aufgrund in Niederösterreich spielenden Gründungsmythen der Partei glaubt, dass Wahlen dort ein Grünen-Heimspiel sind, der irrt. Die Partei hat zu wenige Mandatare für einen Landtagsklub und die damit verbundenen Förderungen, politisch hat man im Grunde genommen nichts zu melden, das historisch beste Ergebnis bei einer Landtagswahl waren acht Prozent 2013. Fünf Jahre später, kurz nach dem Abgang aus dem Nationalrat, war die Lage besonders heikel. „Wir haben eine schmerzvolle Situation erlebt“, erinnert sich Spitzenkandidatin Helga Krismer, die damals sogar persönlich für einen Kredit haftete, damit man wenigstens ein bisschen wahlkämpfen konnte – das Ergebnis waren sechs Prozent. Heuer sagen Meinungsforscher Ähnliches voraus, in Umfragen liegt man sogar hinter den 2018 erstmals angetretenen Neos. Indes spitzt sich das Wahlkampffinale auf ÖVP, FPÖ und SPÖ zu, Grün steht dabei am Spielfeldrand.