Schnellschätzung

Inflation im Jänner auf 11,1 Prozent gestiegen

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Grund seien die Strompreise, trotz Strompreisbremse, da die Maßnahmen zur Eindämmung der Netzkosten erst ab März greifen, so die Statistik Austria. Zuletzt hatte sich der Preisauftrieb leicht abgedämpft.

Die Inflation in Österreich ist weiter hoch. Im Jänner hat die Teuerung sogar wieder an Fahrt aufgenommen. Wie die Statistik Austria am Mittwoch in ihrer Schnellschätzung mitteilte, dürfte die Inflationsrate im Jänner auf 11,1 Prozent gestiegen sein. Das wäre der höchste Wert in der aktuellen Teuerungswelle, nach 11,0 Prozent im Oktober 2022. Grund seien die Strompreise, trotz Strompreisbremse, da die Maßnahmen zur Eindämmung der Netzkosten erst ab März greifen.

Zuletzt hatte sich der Preisauftrieb leicht abgedämpft und lag im Dezember 2022 bei 10,2 Prozent. Österreich erlebt gerade die höchste Inflation seit 70 Jahren. Damals, im Juli 1952, lag die Teuerungsrate bei 14,1 Prozent.

Inflation legt auch in Spanien zu

Auch in anderen EU-Ländern hat die Inflation im Jänner überraschend wieder angezogen. In Spanien, wo der Höhepunkt der Inflation schon im Sommer 2022 erreicht wurde mit Raten über zehn Prozent, ist die Teuerung seither auf dem Rückzug, stieg jedoch im Jänner wieder leicht an, bei den nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreisen (HVPI) von 5,5 Prozent im Dezember auf 5,8 Prozent im Jänner. Analysten verweisen zuletzt immer wieder auf Spanien, weil das Land der Eurozone bei der Inflationsentwicklung rund zwei Monate voraus ist.

Neben der Spritpreisentwicklung führte das spanische Statistikamt INE den leichten Anstieg im Jänner auf statistische Umstellungen in der Berechnung der Inflationsrate, die erstmalig im Jänner wirksam wurden, zurück. In Deutschland musste die Bekanntgabe der Jänner-Schnellschätzung auf nächste Woche verschoben werden, weil es bei der Umstellung im Warenkorb zu technischen Problemen kam. Experten erwarten auch für Deutschland wieder eine höhere, womöglich zweistellige Inflationsrate, weil als Basisjahr das Jahr 2020 herangezogen wird, indem wegen der Corona-Pandemie Dienstleistungen, Pauschalreisen oder Kultur niedriger und Haushaltsenergie und Waren höher gewichtet wurden.

In Österreich habe die Neugewichtung des Warenkorbs im Jänner lediglich geringen Einfluss auf die Inflation gehabt, weil gegenüber dem Vorjahr nur wenig geändert wurde. Der Warenkorb für die Inflationsberechnung ergibt sich in Österreich aus der Konsumerhebung 2019/2020.

Die Schnellschätzungen der Statistik Austria basieren auf dem zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bestehenden Preisdatenbestand. Normalerweise liegen schon etwa 80 bis 90 Prozent der für den Verbraucherpreisindex erhobenen Preise vor. Der endgültige Wert für Jänner 2023 wird am 23. Februar veröffentlicht. Der EU-weit harmonisierte HVPI in Österreich betrug im Jänner laut Schnellschätzung 11,5 Prozent.

(APA/red)

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