Forschungsfrage

Warum halten römische Bauten so lang?

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FILES-US-SCIENCE-CONCRETE-ROMANSAPA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE
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Schon in der Antike wurden die Rezepte für Baumaterial an die unterschiedlichen Anforderungen angepasst. Vulkanasche stärkte den Beton.

Antike Gebäude wie das Pantheon, Wasserleitungen oder auch die römischen Überreste in Carnuntum haben Jahrtausende überdauert. Kannten die Römer spezielle Methoden zum Mischen der Baustoffe? Johannes Kirnbauer ist Betontechnologe am Institut für Werkstofftechnologie, Bauphysik und Bauökologie der TU Wien. Er kennt die neuesten Studien, die US-Forscherinnen und -Forscher zum Rezept des römischen Betons durchgeführt haben. Sie haben auch für ihn offene Fragen beantwortet: „Besonders interessant war dabei für mich, ob die Römer wussten, was sie taten. Jetzt wissen wir, dass das der Fall ist“, sagt er. „Sie haben die Betonmischung an die verschiedenen Anwendungszwecke angepasst.“

Stahlbeton korrodiert innerhalb einiger Jahrzehnte, wenn er Meerwasser und salzhaltiger Luft ausgesetzt ist. Schon 2017 hat eine Studie der Universität Utah gezeigt, dass die Römer den Beton durch hinzugefügte Vulkanasche gestärkt haben. Im Fachmagazin American Mineralogist wurde beschrieben, dass sogenannte Puzzolane, die in der Gegend von Pozzuoli bei Neapel abgebaut wurden, auf Schiffen in andere Regionen des Römischen Reichs transportiert wurden. „Allerdings wissen wir nicht, ob sie auch bis Carnuntum gekommen sind“, sagt Kirnbauer. In der im heutigen Niederösterreich gelegenen Römerstadt wurde mit Leithakalk gebaut. „Immerhin wussten die Römer, wie Kalk mit Vulkanasche gemischt wurde, um das Problem zu lösen, dass Meerwasser normalerweise nicht optimal für den Aushärtungsprozess ist.“

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