Kunstwerte

Brexit-Blues

Der britische Kunstmarkt kämpft mit den Auswirkungen des Brexit. Weniger Exporte und Absagen von Messen sind die Folge. Jetzt braucht es Mut für Neues.

Der Brexit setzt vor allem der britischen Kulturszene zu. Das zeigt sich nicht zuletzt an gleich drei Messen, die innerhalb nur weniger Wochen abgesagt wurden. Neben der Masterpiece London, die zur Art-Basel-Mutter MCH Group gehört, haben auch die Olympia International Art & Antiques Fair und eine weitere Kunst- und Antiquitätenmesse in Birmingham das Handtuch geschmissen. Fehlende internationale Aussteller und steigende Kosten waren ausschlaggebend für die Absagen.

Laut einer dem „Art Newspaper“ vorliegenden Studie, die von der Kunstökonomin Clare McAndrew verfasst wurde, sind 78 Prozent der britischen Kunsthändler besorgt. Der Brexit wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf den Kunsthandel aus. Er betrifft alles, von der Besteuerung über die Beschäftigung bis hin zum Datenschutz und dem Urheberrecht. Es hat zu viel Bürokratie geführt, die auf die Tatsache hinausläuft, dass der freie Personen- und Warenverkehr zwischen Großbritannien und der EU nicht mehr so reibungslos funktioniert wie früher. Die Folge sind unter anderem sinkende Exportzahlen bei Kulturgütern.

Es überrascht nicht, dass die MCH Group mit dem neuen Art-Basel-Ableger Paris+ auf Paris setzt und fast zeitgleich bei der Londoner Masterpiece den Stecker zieht. Die europäische Kunstmarktzukunft gehört Paris, das lässt sich nicht mehr leugnen. Jetzt werden Stimmen laut, mehr Anreize für britische Käufer zu schaffen, im Inland zu kaufen. Andere fordern, die Einfuhrsteuer auf Kunst abzuschaffen – und damit den Standort auch für ausländische Galerien und Händler wieder attraktiver zu machen.

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